Kühne+Nagel beauftragt Klinkhammer mit Lagerautomatisierung

Die Kühne+Nagel-Gruppe ist mit über 80.000 Mitarbeitern an fast 1.300 Standorten in über 100 Ländern eines der weltweit führenden Logistikunternehmen. Die starke Marktposition liegt in den Bereichen Seefracht, Luftfracht, Landverkehre und Kontraktlogistik, mit einem klaren Fokus auf integrierte Logistiklösungen. Am Standort Mülheim-Kärlich, bei Koblenz, soll ein Logistikzentrum mit automatisierter Lagertechnik errichtet werden. Der Intralogistik-Systemintegrator Klinkhammer erhielt den Auftrag über ein „Exotec“-System mit Lagerrobotern für die Lagerung von Kleinteilen, ein ebenen-gebundenes Shuttle-System als Auftragszusammenführungspuffer und die fördertechnische Anbindung vom Wareneingang bis zum Versand.

Kühne+Nagel setzt bei der Kontraktlogistik auf modernste Technologie, um den Logistikprozess für die Kunden so einfach und transparent wie möglich zu gestalten. „Das ‚Skypod‘-System hat uns überzeugt, da es hinsichtlich Kapazität und Leistung extrem skalierbar ist und unsere hohen Anforderungen an Performance und Anlagenverfügbarkeit ideal abbildet“, erklärt Tobias Schwettmann, Team Lead Technical Solutions bei der Kühne+Nagel AG & Co. KG. „Klinkhammer bietet die Systemintegration solcher innovativen Systeme an und ist damit ein guter Partner, um gemeinsam mit uns passgenaue Konzepte für die Lagerlogistik unserer Kunden zu entwickeln und umzusetzen.“

Für Kühne+Nagel war die Flexibilität des Systems besonders wichtig, da auftragsabhängige Schwankungen und Wachstumsphasen einfach zu lösen sind. Denn beim „Skypod“-System, mit über 50.000 Behälterstellplätzen, übernehmen die Roboter zwei Funktionen: Zum einen die Ein- und Auslagerung im Regal, zum anderen die Anlieferung der mehrfach unterteilten Behälter an die Kommissionierplätze. Das System ist leicht erweiterbar und nahezu unterbrechungsfrei expansionsfähig, indem zusätzliche Skypod-Roboter, weitere Kommissionierstationen oder Regalblöcke hinzugefügt werden. An den Kommissionierplätzen können bis zu vier Auftrags-Behälter angeliefert werden. Dies ermöglicht ein Multi-Order-Picking, bei dem sich mehrere Auftragsbehälter gleichzeitig mit einem Artikel befüllen lassen. Dem Mitarbeiter wird via Pick-By-Light angezeigt, aus welchem Behälterabteil gepickt werden muss. Über ein Put-To-Light-System wird dem Kommissionierer angezeigt, in welchem Behälter er die gepickte Ware abzulegen hat.

Über ein leistungsfähiges Fördertechniksystem ist das „Exotec“-Lager mit einem doppelttiefen, eingassigen Shuttlesystem mit zwei Hebern verbunden. Dieses dient als Auftragszusammenführungspuffer für Aufträge, die aus mehreren Behältern aus separaten Kommissionierbereichen bestehen. Jede der 18 Ebenen verfügt über ein eigenes Shuttle, wodurch auf ein Shuttle-Roaming verzichtet und die Leistungsfähigkeit maximal ausgenutzt werden kann. Innerhalb des Shuttle-Systems werden die Behälter der mehrbehältrigen Aufträge gesammelt, bis der Auftrag komplett ist und anschließend zum Packplatz transportiert wird. Gleichzeitig dient das Shuttle-System als Leerbehälterspeicher, um Auslastungsschwankungen zwischen Kommissionierung und Packerei auszugleichen.

Die Packerei mit 30 Arbeitsplätzen teilt die Warenströme in Großaufträge und Paketaufträge. Zur Verteilung der fertig gepackten Pakete auf die verschiedenen Transportdienstleister wird ein Versandsorter eingesetzt, der die Pakete zum richtigen LKW-Tor ausschleust.

Als Bindeglied zwischen dem Lagerverwaltungssystem und der Steuerungstechnik der Anlagen wird eine Materialflussteuerung installiert, die flexibel und individuell an logistische Prozessabläufe anpassbar ist. Durch das Visualisierungssystem „Klinkvision“ ist eine schnelle Alarmdiagnose im Lager möglich und Stillstandzeiten werden minimiert. Die Anlage wird in dynamischen Übersichten dargestellt und zeigt den aktuellen Zustand der Anlagenbereiche bis auf Sensorebene. Nach Abschluss der Systemintegration steht Klinkhammer dem Kunden während des Live-Betriebs als Hotline-, Service- und Wartungspartner zur Seite. Das Logistikzentrum soll im 1. Quartal 2024 in Betrieb genommen werden.

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