Flexibles Montagekonzept bei Sportwagenhersteller

Lotus setzt bei Modernisierung auf Technologie von Dürr und Wiferion

Lotus saniert sein Werk in Hethel und beauftragte die italienische Dürr-Tochter CPM mit der Realisierung einer flexiblen und innovativen Fertigungslinie. Hierbei kommen speziell für die Endmontage konzipierte „Profleet“-AGVs zum Einsatz. Für die Energieversorgung seiner „Profleet“-AGVs nutzt CPM die induktiven Batterieladesysteme von Wiferion.

Im Jahr 2020 beschloss die britische Sportwagenmarke Lotus beträchtliche Investitionen für die Modernisierung seines Werks in Hethel bei Norwich, Großbritannien. Hierbei wurde auch die Endmontagehalle berücksichtigt. Mit einer innovativen und flexiblen Lösung erhielt Dürr den Zuschlag. Der Endmontagevorgang wird auf dem „Profleet“-System von Dürr stattfinden – das erste so produzierte Fahrzeugmodell ist der brandneue und kürzlich vorgestellte Lotus Emira. Das von CPM hergestellte „Profleet“ ist ein Fahrerloses Transportsystem, das speziell für die Anwendung in der Endmontage entwickelt wurde.

Hohe Effizienz, große Bedienfreundlichkeit und eine sichere Arbeitsumgebung

Das Werk in Hethel ist mit insgesamt 34 mittelgroßen fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) ausgestattet. Die FTF transportieren die Karosserien im Stop-and-go-Verfahren durch die gesamte Montagehalle: Sie halten an einer Arbeitsstation für genau die Zeit an, die für die Durchführung der Arbeiten erforderlich ist. Anschließend fahren sie zur nächsten Station, bis sie das Bandende erreichen, wo abschließende Tests und Qualitätsprüfungen durchgeführt werden.

Alle „Profleet“-Systeme verfügen über eine natürliche Navigation. Dies bedeutet, dass es jederzeit möglich ist, den FTF-Pfad und damit auch das Produktionslayout problemlos zu ändern. Dabei übernehmen die „Profleet“-FTF den Karosserietransport entlang der Endmontagelinie. Die bei Lotus eingesetzten „Profleet“-FTF sind mit einer bidirektionalen Kinematik ausgestattet und werden von einem internen Flottenmanagementsystem gesteuert, das auf einer offenen Softwarearchitektur basiert. Ein klarer Vorteil ist die Möglichkeit für Werkspersonal, direkt in die Vorgänge der einzelnen FTF einzugreifen, ohne auf externe Unterstützung warten zu müssen. Zudem sind sie mit einem elektrohydraulischen Hubtisch ausgestattet, der es ermöglicht, die Karosserie mit hoher Genauigkeit in eine optimale Position anzuheben oder zu senken. Dies bedeutet, dass manuelle Tätigkeiten unter Berücksichtigung der Ergonomie durchgeführt werden können. Die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards ist ebenso gewährleistet.

Induktives Laden für höhere Verfügbarkeiten

Um die Flexibilität und Effizienz der „Profleet“-Systeme zu steigern, setzt CPM auf die induktiven Ladesysteme „Etalink“ von Wiferion als einen integralen Bestandteil des FTF-Loops bei Lotus. „Was uns an der Ladelösung von Wiferion überzeugt hat, ist ihre Einfachheit bei gleichzeitig hoher Effizienz und Flexibilität“, sagt Marcello Giay Levra, R&D Manager AGV-Projekte bei CPM. Da die Fahrzeuge mittels In-Process-Charging im Prozess zwischengeladen werden und den Loop nicht für die Energieversorgung verlassen müssen, können sie mehr Jobs pro Stunde (JPH) erledigen. Die Produktivität der gesamten Anlage steigt im Vergleich zu traditionellen Ladekonzepten. Da das „Etalink“-System gekapselt ist und die Energie ohne bewegliche oder automatisierte Bauteile überträgt, ist es wartungsfrei. Zudem wurde es für eine erhöhte Belastbarkeit mit dem Wireless-Charging-Protection-System (WCPS) der Firma Pohlcon (ehem. PUK) ebenerdig an neuralgischen Punkten in der Produktion verbaut. Hierdurch sinkt die Fehleranfälligkeit der FTF weiter und die Prozesssicherheit steigt. In Kombination mit den ebenfalls in den Fahrzeugen verbauten „Etastore“-Batterien lässt sich ein „Profleet“-FTF mit einer sehr hohen Laderate von 2C in kurzer Zeit mit großen Mengen Energie versorgen. Ein weiterer Vorteil für die Systemauslegung ist die hohe Positionierungstoleranz der induktiven Ladesysteme von Wiferion.

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