Anlage erhöht die Fertigungskapazität für hohe Stückzahlen und Serienprodukte
"Schon länger arbeiten wir an der Neuausrichtung unseres Produktportfolios, auf die wir mit dem neuen Standort in Asien reagieren“, so Christian Leeser, CEO und Mehrheitsgesellschafter der Fraba Gruppe, die Drehgeber und Neigungssensoren unter der Marke Posital anbietet. „Neben punktgenau auf die spezifischen Einsatzvorgaben einzelner Maschinen- und Anlagenbauer ausgelegten Motion Control-Sensoren in kleinsten Stückzahlen, für die wir mit unserem ‚Mass Customization‘-Fertigungskonzept weltweit einmalig aufgestellt sind, haben wir in den letzten fünf Jahren zunehmend standardisierte Serienprodukte gelauncht, die für großvolumige OEM-Kunden produziert werden.“ Hierzu gehören Wiegand-Sensoren, die als millionenfach gefertigte kompakte Energy-Harvesting-Bausteine längst zur Kernkompetenz von Fraba zählen, ebenso wie Kit Encoder für integrierte Motorfeedback-Anwendungen. Ab Werk werden sie von den unterschiedlichsten Motorherstellern in ihre Produkte eingebaut.
Während der Produktmix des neuen Werkes sich deutlich von der europäischen Fertigung unterscheiden wird, nutzen beide Standorte übergreifend das von Fraba speziell entwickelte digitale System zur Produktionssteuerung. Dieses System, dessen Grundgerüst eigens für den Start der digitalen Fabrik in Slubice konzipiert wurde, unterstützt jeden Schritt im Produktionsprozess: Vom Auftragseingang über Montage und Qualitätssicherung bis zur Auslieferung. Durch die Nutzung von Cloud-basierten Computing- und Datenmanagement-Ressourcen gewährleistet dieses System flexible und reaktionsschnelle Fertigungsprozesse und garantiert gleichzeitig eine hohe Produktqualität, die Rückverfolgbarkeit über den gesamten Fertigungszyklus und wettbewerbsfähige Preise. Der Mitte 2021 neu geschaffene Fraba-Geschäftsbereich Credemus bietet diese produktionsunterstützenden Werkzeuge mit Beratung zur Implementierung auch anderen Unternehmen an, die ihre Fertigungsprozesse und den komplexen Workflow digital transformieren wollen.
Zu den Produkten, die in der 1.700 Quadratmeter großen Fabrik in Johor Bahru hergestellt werden sollen, gehören einbaufertige Kit Encoder ebenso wie Wiegand-Sensoren, die als SMD-bestückbare Komponenten geliefert werden. Kit Encoder sind “abgespeckte“ Versionen der klassischen Posital-Anbaudrehgeber, die nach wie vor im Maschinen- und Anlagenbau wichtig sind. Durch den Wegfall von separaten Gehäusen und gelagerten Wellen sind Kit Encoder, die für den Einbau in Elektromotoren konzipiert wurden, kompakt und kostengünstig. Als Feedbacksysteme liefern sie genaue Rückmeldung der Drehposition von Motoren. Ihr Einsatzspektrum reicht von Servo- über Schrittmotoren bis zu Kleinstantrieben, für die Posital jüngst das weltweit kleinste Multiturn-Kit im 22-Millimeter-Format entwickelt hat. Wiegand-Sensoren sind einzigartige Energy-Harvesting-Bausteine, die sich seit knapp 20 Jahren in den magnetischen Multiturn-Encodern von Posital millionenfach bewährt haben. Auch im stromlosen Zustand aktivieren sie die Zählelektronik, ohne Backup-Batterien. Wiegand-Sensoren reagieren auf Veränderungen in einem externen Magnetfeld. Zuverlässig erzeugen sie Impulse, die den Encoder mit Energie versorgen oder auch als reines Auslösesignal, etwa bei eigensicheren Näherungsschaltern, genutzt werden können. Aktuell arbeitet Fraba mit Hochdruck daran, die erzeugte Energie um ein Vielfaches zu steigern. Dies ist im Labor schon gelungen und wird den Weg freimachen für passive und aktive Funk-Optionen in IIoT-Anwendungen. „Bei Wiegand ist noch eine Menge Luft nach oben,“ so Leeser. „Genau deshalb haben wir mit UBITO jüngst einen weiteren neuen Geschäftsbereich geschaffen, der neue Applikationen und neue Partnerschaften ausloten soll. Mit dem Start der neuen Wiegand-Fertigungslinie in Malaysia sind wir für diese spannende Expansion bestens gerüstet.“
Das neue Werk in Malaysia sieht der Fraba-Chef als Ansporn für weiteres Wachstum. „Unser hochgradig flexibles Fertigungskonzept wird uns in die Lage versetzen, in Zukunft ähnliche Fabriken an anderen Standorten zu eröffnen und so die Globalisierung der Fraba Gruppe weiter zu entwickeln.“