3D-Modellierungen als Planungsgrundlage für Industrie- und Lagerhallen

Bauliche Strukturen von Fertigungs- und Lagerhallen in der Industrie sind funktionell, sie folgen Prozessen und Produkten und haben eine klare konstruktive Ordnung. Gleichzeitig müssen Unternehmen flexibel und wandlungsfähig bleiben, um auf Marktveränderungen reagieren zu können. So gilt es mitunter Fertigungslinien anzupassen, Lager zu erweitern oder auch neue Produktionsstandorte aufzubauen.

(Bildquelle: Parallelum)
(Bildquelle: Parallelum)

„Egal ob bei Neubauten, Erweiterungen oder Umzügen: Es bedarf in jedem Fall einer genauen Planung von Industrie- und Lagerhallen. Und dies benötigt eine exakte Vermessung der vorhandenen oder neuen Produktionsstandorte, damit die anschließende Planung und Integration von Anlagen, Schwerlastregalen oder auch Gängen für Hub- und Flurförderzeuge reibungslos gelingt“, weiß Lars Beckmann, Geschäftsführer der Parallelum GmbH.

Bei Fabriken handelt es sich um komplexe Systeme. Für effiziente Prozessfähigkeit und Wertschöpfungsketten gilt es, nicht nur verschiedene Abteilungen wie Fertigung, Montage, Lager oder Qualitätssicherung intelligent anzuordnen, sondern auch Aspekte wie Abmaß und Gewicht von Anlagen und Regalen, Abwärme, Lärm, möglichst kurze Wege oder mögliche Reorganisationen und Erweiterungen mitzudenken. „Um ein modernes und optimales Fabriklayout zu entwerfen, müssen die Planungen auf Modellen mit präzisen Daten basieren. Dafür sind die Erfassung und Digitalisierung der Gebäudestrukturen unerlässlich. Digitale Bestandsaufnahmen und 3D-Modelle helfen dabei, Maßangaben, Größenverhältnisse und Angaben über die Konstruktion des Gebäudes festzuhalten und zu visualisieren“, berichtet Beckmann. Starten Baumaßnahmen ohne oder mit falschen Angaben, kann es zur Erstellung falscher Fabriklayouts kommen, die eine Verzögerung im Ablauf und zusätzliche Kosten bedeuten.

Laserscanner und Drohnen im Einsatz

Mithilfe digitaler Vermessungstechnik lassen sich Boden-, Wand- und Deckenflächen – oder auch vorhandene Maschinenteile, die sonstige Betriebseinrichtung sowie die technische Gebäudeausrüstung – aufnehmen. Auch bei hohen Decken oder zur Vermessung des Volumens liefert die Technologie wichtige Messdaten. „Zum Einsatz kommen terrestrische Laserscanner, die an verschiedenen Stellen der Hallen aufgestellt werden, wo sie sich drehen und dabei messen. Auch Drohnen können eingesetzt werden. Als Resultat liegen viele Hundert Scans vor. Aus den erfassten Rohdaten wird im Anschluss eine Punktwolke generiert“, erklärt Beckmann. Daraus lassen sich digital verschiedene Planungsgrundlagen wie Grundrisse, 3D-CAD-Modelle, Querschnitte oder Ansichtszeichnungen erstellen, die für das Fabriklayout und die weitere Planung genutzt werden können. Anhand dieser Pläne und Modelle lassen sich schließlich etwa zukünftige Maschinenlayouts für neue Fertigungslinien entwerfen. „So werden zum Beispiel die präzise Platzierung neuer Maschinen im Rahmen der digitalen Fabrikplanung sowie die Optimierung von Lager- und Materialflüssen möglich“, schließt Beckmann.

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