Aufgrund des speziellen Designs hat der Motor in Summe deutlich geringere Kupfer- sowie Eisenverluste, wodurch weniger Wärme in der Rolle anfällt. Das wiederum wirkt sich positiv auf den Wirkungsgrad aus, da kühlere Kupfer-Wicklungen einen kleinen Widerstand (und damit geringere Kupfer-Verluste) haben. Die kühleren Magnete haben eine höhere magnetische Flussverkettung und können mit kleinerem Strom das gleiche Drehmoment erzielen. Je nach Drehzahl würde der MDR daher die Effizienzklassen IE7 - IE9 erfüllen und der Kunde kann bis zu 30 Prozent Energie gegenüber klassischen Systemen einsparen. Ein Beispiel: in einem Logistikzentrum mit 20 Kilometern Förderstrecke und 20.000 Lenze-Motorrollen im Einsatz, sind Einsparungen von 335 Megawattstunden Strom oder 145 Tonnen CO2 möglich.
Der o450 von Lenze schafft bis zu 30 Kilogramm und die Entwickler versichern: Auch bei niedrigen Drehzahlen bietet er das volle nominale Drehmoment, was für das Beschleunigen von Fördergut enorm vorteilhaft ist.
Motorrolle mit 24 Volt oder 48 Volt
Der sogenannte Vernier-Motor überträgt seine Rotationsenergie über seinen Rotor direkt auf das Fördergut oder das Förderband bzw. den -gurt. Der Motor selbst kombiniert einen 3-Phasenwechselstrommotor mit einem verlustfreien magnetischen Getriebe. Der Vorteil gegenüber einem klassischen Antriebssystem: Die Motorrolle arbeitet mit 24 Volt oder 48 Volt und das bedeutet, dass auch Nicht-Elektriker den Motor tauschen, warten oder einbauen dürfen. Das erleichtert die Suche der Personal-Abteilung vieler Intralogistiker. Da außer den Lagern keine beweglichen Teile zum Einsatz kommen und die üblichen Getriebegeräusche wegfallen, ist der o450 außergewöhnlich leise. Das steigert die Attraktivität der Arbeitsplätze im Warenlager.
Gleichzeitig sinkt dank des getriebelosen Antriebs die Varianz im System. Das spart Ressourcen im Handling, minimiert den Konstruktionsaufwand und entlastet das Ersatzteillager. Bis zu zehn verschiedene Übersetzungen haben Wettbewerber bis dato im Portfolio, heißt es bei Lenze. Zudem reduziert sich auch der Verkabelungsaufwand erheblich. Während bei vergleichbaren Produkten neben dem Leistungsanschluss auch Kabel für die Drehzahl- und Temperaturüberwachung notwendig sind, sind die beiden letztgenannten beim Lenze o450 in die Rolle integriert.