Am Firmenhauptsitz in Ennepetal stieß die Bilstein Group mit ihren Lager- und Logistikkapazitäten an Grenzen. Aus diesem Grund ist ein weiteres Logistikzentrum mit XXL-Ausmaßen in Gelsenkirchen entstanden. Von hier aus will der Anbieter Zehntausende verschiedene Artikeltypen in mehr als 170 Länder auf der ganzen Welt verschicken. Nach dem Spatenstich im Herbst 2019 wurde am 27. Oktober 2021 das Logistikgebäude offiziell eingeweiht.
Für die Logistikplanung mit einem in wesentlichen Teilen automatisierten Logistiksystem fiel die Partnerentscheidung auf die IGZ Automation GmbH aus dem oberpfälzischen Falkenberg. „Als SAP EWM-Generalunternehmer verantwortet IGZ die komplette Planung der Intralogistik sowie die Realisierung des anspruchsvollen Logistikprojekts“, erläutert IGZ-Geschäftsführer Alfred Meyer. Abgesehen von der Implementierung des Lagerverwaltungs- und Materialflusssystems mit SAP EWM/MFS (Extended Warehouse Management/Material Flow System) liefert IGZ als Generalunternehmer die gesamte Paletten-Fördertechnik, die Regalbediengeräte (RBG) sowohl für das automatische Hochregal- als auch das automatische Kleinteilelager (AKL) einschließlich Behälterfördertechnik sowie die weit verzweigte Elektrobodenbahn (EBB).
Gegen Jahresende fand 2020 die RBG-Einbringung in das HRL und AKL statt. Anfang 2021 begann dann sukzessive die Inbetriebnahme der ersten Gewerke der weitläufigen Intralogistikanlage. Mit September-Beginn liefen die Anlagen-Leistungstests, die Mitte Oktober erfolgreich abgeschlossen wurden. Alfred Meyer ergänzt: „Bereits vier Monate vor Go-Live kann die Bilstein Group eine Gesamtanlage mit einer Verfügbarkeit größer 99 Prozent und in vielen Massentests nachgewiesenen Leistungen von sogar über 100 Prozent übernehmen und damit integrativ ihre Geschäftsprozesse testen.“
Aktueller Status SAP EWM-Teilprojekt
Softwareseitig befindet sich das Projekt derzeit in der finalen Phase der Integrationstests. Alle in SAP EWM/MFS entwickelten Funktionen werden in ihrer späteren Prozessfolge funktional und integrativ getestet und der gesamte Ablauf validiert. Im Anschluss werden seit November nun die Prozesse auf ihr Zusammenspiel mit der Anlagen- und Fördertechnik getestet und für den späteren Produktivbetrieb vorbereitet. Dadurch wird eine reibungslose Übernahme in den späteren Live-Betrieb gewährleistet. Zusätzlich wird, die AKL-Kommissionierung um das IGZ Best-Practice „Pick-by-Robot“ ergänzt. Das Logistikpersonal erhält damit Unterstützung von zwei mobilen Kommissionierrobotern, um Spitzenlasten abfedern zu können.