Magazino Roboter startet Pilotprojekt bei ZF
Bereits in den letzten Jahren bestand zwischen ZF und Magazino eine enge Entwicklungspartnerschaft. Dabei wurde unter anderem der Prototyp des Roboters sowie der Greifmechanismus für unterschiedliche Kleinladungsträger (KLT) getestet. Das Pilotprojekt startete im September 2021 und ist auf rund ein Jahr ausgelegt. In diesem Zeitraum wird ein Vorserienmodel des Roboters in mehreren Präsenzphasen in der Produktionsumgebung in Friedrichshafen eingesetzt.
Dr. Hermann Becker, Produktionsleiter bei ZF am Standort Friedrichshafen, sagt: “ ZF sieht in mobilen Robotern wie „Soto“ ein elementares Element, um Logistik-Prozesse in der Produktion vollständig zu automatisieren, die Mitarbeiter zu unterstützen und Kosten zu reduzieren. Die Ziele des Pilotprojektes sind: beide Seiten sammeln Erfahrung für den späteren Live-Betrieb, ZF kann eigene Anforderungen in die Entwicklung einbringen, Magazino kann den Roboter weiter optimieren und dessen Prozesse robuster gestalten.“
Markus Ruder, verantwortlicher Projektmanager bei Magazino, beschreibt den Zielprozess so: „Der Roboter ‚Soto‘ übernimmt den Transport von durchschnittlich mehr als zehn KLT mit Material vom Auslagerstich bis an die Montagelinie. Hier übergibt der Roboter die KLT in Schrägschachtregale. Gleichzeitig wird dabei auch der Rücktransport von Leergut übernommen. Die VDA-Behälter können dabei ein Gewicht von bis zu 20 Kilogramm erreichen und eine Grundfläche von bis zu 600 x 400 Millimeter betragen. Kameras und Sensoren erlauben den sicheren Betrieb parallel zum Menschen – über Data Matrix Codes (DMC) werden mit den Kameras auch die korrekten Aufnahme- und Abgabeschächte identifiziert.“
Erstmals wird die VDA-5050-Schnittstelle bei einem Roboter-System von Magazino implementiert. Die branchenübergreifende Schnittstelle hilft vor allem bei der übergeordneten Verkehrssteuerung in der Werkshalle. Der Roboter „Soto“. wird schließlich in einer sehr verkehrsreichen Arbeitsumgebung operieren. Zahlreiche weitere Verkehrsteilnehmer, wie Gabelstapler, Flurförderfahrzeuge, FTS und Routenzüge, teilen sich die Verkehrswege– da gilt es, stets den Überblick zu behalten. Während Montagelinien in der produzierenden Industrie heute hochgradig automatisiert sind, findet die Versorgung mit Nachschub überwiegend noch manuell statt. Bisherige Lösungen wie Routenzüge oder einfache Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTS) automatisieren den Prozess nicht vollständig, da beim Be- oder Entladen jeweils wieder manuelle Arbeit erforderlich wird.