90 Jahre Kranbau Köthen

In diesem Jahr feiert die Kranbau Köthen GmbH bereits 90-jähriges Firmenjubiläum. Dem zugrunde liegt eine bewegte Firmengeschichte: von Gründung in den 30ern über den Volkseigenen Betrieb bis zur Privatisierung. Über neun Jahrzehnte entwickelte sich so aus einem Ein-Mann-Konstruktionsbüro ein wirtschaftlich agiler Global Player im Bau von Krananlagen.

Bildquelle: thyssenkrupp Steel Europe AG
Bildquelle: thyssenkrupp Steel Europe AG

Kein anderes Unternehmen hat die Region um Köthen so maßgeblich geprägt wie der Kranbau – sei es wirtschaftlich, aber auch kulturell. Das am 03.03.1933 angemeldete Konstruktionsbüro von Carl Gensel entwickelte sich in den Folgejahren zu einer gut laufenden Maschinenfabrik mit Spezialisierung auf die Fertigung von Laufkranen und Greiferkrananlagen. Nach dem Weggang Gensels waren es vor allem die Bremsgetriebe, die starken Absatz fanden. Der unter der Marke Takraf firmierende VEB Förderanlagen- und Kranbau Köthen und somit auch der heutige Kranbau baute sich schließlich am Standort Holländer Weg buchstäblich auf den Ruinen der Junkerswerke auf. Bis in die 80er-Jahre waren vor allem (Band-)Absetzer und Eimerkettenbagger zum Braunkohleabbau sowie Massenkonsumgüter wie Schubkarren oder Campingmöbel sehr gefragt. Daran erkennt man einen gewissen Wandel, den der Kranbau aufgrund politischer aber auch gesellschaftlicher Umstände vollzogen hat. Mit ca. 3.500 Beschäftigten zu Takraf-Zeiten war es auch der VEB, der in Köthen in neuen Wohnraum sowie etliche Freizeitaktivitäten (Schwimmbad, Ferienheim, Campingplatz und gastronomische Einrichtungen) investierte.

Rund 230 Mitarbeiter arbeiten heute bei der Kranbau Köthen GmbH gemeinsam an dem Ziel, europaweit Krananlagen und Hebezeuge für individuelle Kundenanforderungen zu entwickeln, zu installieren und zu betreuen. Diese Anlagen müssen zum Beispiel flüssigen Stahl sicher transportieren. Dabei liegt der Fokus auf Systemlösungen für unterschiedlichste Transportaufgaben, insbesondere in der Stahlindustrie wie etwa Gießkrane, Chargierkrane oder Coiltransportkrane. Portalkrane für verschiedene Einsatzzwecke ergänzen das Produktportfolio. Zum Leistungsumfang zählt weiterhin das komplette Engineering, die fachgerechte Montage beim Kunden, die Fertigung spezifischer Großkomponenten bzw. Lastaufnahmemittel, Reparaturen und Umbauten.

Seit 2021 gehört der Kranbau wieder zur GMH Gruppe. Die GMH Gruppe ist eine der größten privat geführten metallverarbeitenden Unternehmen Europas. Unter dem Dach der GMH Gruppe sind die Kompetenzen von 20 mittelständischen Produktionsunternehmen aus der Stahl-, Schmiede- und Gussindustrie gebündelt. Die rund 6.000 Vorausdenker, Experten und Möglichmacher der Gruppe erwirtschaften einen Jahresumsatz von über 2 Mrd. Euro.

Ein Blick nach vorn

Mit Blick auf die Zukunft scheut der traditionsreiche Kranbauer nicht neue Wege zu gehen. „Wir haben viel vor“, so der kaufmännische Geschäftsführer Sebastian Zahn. „Mit der Verpflichtung der Stahlwerke bis 2030 grünen Stahl zu produzieren, gehen Investitionen in Milliardenhöhe einher. Dies wird sich auch auf die Beschaffung von neuen Krananlagen beziehen, daher erwarten auch wir großes Interesse für unsere bewährten Krane aus Köthen.“ Mit der Weiterentwicklung von Baukasten-Lösungen will der Spezialist im Sonderkranbau durch die Modularisierung der Bauteile auch in den nächsten Jahren wettbewerbsfähig bleiben. Außerdem wird das Service-Geschäft weiter ausgebaut – so sind bspw. Umbauten nach wie vor gefragt sowie die Etablierung einer Vermietung von Traversen und anderen Arbeitsmitteln in den Anfängen.

Dieser Tatendrang setzt sich auch in anderen Bereichen fort. Ein Beispiel ist der „Pro-Kran-Assist“, eine laser-basierte Systemlösung zur Erhöhung der Sicherheit beim Transport von feuerflüssigen Massen. Es ermöglicht dem Kranführer eine sichere Lastaufnahme in Echtzeit und das auch in nicht einsehbaren Bereichen – und erhöht dabei sowohl die Arbeits- als auch die Prozesssicherheit.

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