Die Gleitlager aus Hochleistungskunststoff sind Igus zufolge extrem robust und verschleißfest, und dabei auch korrosionsfrei und schmutzunempfindlich. Darüber hinaus benötigen sie keinerlei Schmierung. Daraus ergibt sich ein immenser Kostenvorteil: Denn jedes Jahr werden weltweit in allen Industrien 240 Milliarden Dollar allein für Schmierung ausgegeben. Hinzu kommen dazugehörige Wartungskosten von mindestens 200 Milliarden Dollar. Und dennoch kommt es immer wieder zu Ausfällen durch Mangelschmierung in Höhe von 750 Milliarden Dollar. Der Einsatz von schmierfreier Gleitlagertechnik reduziert daher den Wartungsaufwand, schont Personalressourcen in Zeiten des Fachkräftemangels und erhöht die Standzeit von Kranen und somit die Produktivität von Häfen.
Igus stellt die meisten schmierfreien Gleitlager im Kunststoff-Spritzgussverfahren her. Für Schwerlastanwendungen wie Fahrwerkslagerungen von Kranen mit Flächenpressungen jenseits der 80 MPa bietet die Materialstruktur allerdings nicht genügend mechanische Stabilität. Das Unternehmen fertigt mit „Igutex“ deshalb Verbundgleitlager in einem zweistufigen Wickelverfahren. Dazu fertigt die Wickelmaschine zunächst eine Innenschicht aus einem Filamentgewebe mit integrierten Festschmierstoffen. Die mikroskopisch kleinen Schmierstoffpartikel setzen sich im Betrieb sukzessive frei und ermöglichen einen Trockenlauf mit niedrigen Reibwerten. In der zweiten Wicklung entsteht dann eine schützende Außenhülle aus einem harzimprägnierten und besonders strapazierfähigen Glasfasergewebe. „Dank dieser zweistufigen Wickelung erreichen die Polymerlager der Serie ‚Igutex‘ eine maximal zulässige Flächenpressung von bis zu 200 MPa“, sagt Sund. „Somit sind die Polymerlager robust genug, um verschleißarm und ausfallsicher in STS-Kranen zu arbeiten.“