Bluebotics bringt AGV und AMR nach außen

Bluebotics, der Schweizer Marktführer für autonome Navigation, hat „ANT everywhere“ auf den Markt gebracht, eine neue Produkterweiterung für seine branchenerprobten ANT-Navigationsprodukte, die den Anwendungsbereich von FTS- und AMR-Einsätzen erweitert, indem sie effektive Außeneinsätze ermöglicht.

(Bildquelle: Bluebotics)
(Bildquelle: Bluebotics)

Der Einsatz im Freien stellt für die Hersteller von automatisierten Fahrzeugen traditionell eine Herausforderung dar. Dies liegt daran, dass im Freien in der Regel nur wenige dauerhafte „Merkmale“ sichtbar sind, die moderne mobile Roboter benötigen, um ihre genaue Position zu berechnen.

Bisher haben die Fahrzeughersteller diese Herausforderung entweder durch Ad-hoc-Navigationszusätze gelöst, indem sie ein GPS-System auf ein bestehendes Navigationsprodukt aufsetzten, oder durch zusätzliche Infrastruktur im Außenbereich, etwa durch spezielle Masten mit Reflektoren. Infolgedessen waren die Installationen von FTS und AMR im Freien oft sehr individuell (und daher teuer) und komplexer und zeitaufwändiger als entsprechende Projekte in Gebäuden.

Eine vollständig integrierte Indoor-Outdoor-Lösung

„ANT everywhere“ meistert diese Herausforderung, indem es eine zusätzliche Datenquelle für die Navigation hinzufügt: GNSS mit kinematischer Echtzeit-Positionierung (RTK). Das Ergebnis ist ein nahtloses Navigationssystem für den Innen- und Außenbereich, das FTS- und FTS-Einsätze im Freien genauso robust und präzise macht wie solche in Innenräumen.

„Bis heute waren Anwendungsfälle wie der Transport von Bauteilen oder Fertigwaren von einem Gebäude zum anderen für FTS- und FTS-Hersteller kein einfaches Unterfangen. Mit ‚ANT everywhere‘ ändert sich das“, sagt Dr. Nicola Tomatis. „Diese eng integrierte Produkterweiterung ermöglicht es den Herstellern, neue und robuste ‚ANT-driven‘ Fahrzeuge anzubieten, die präzise und schnell zu installieren sind und in jeder Umgebung die erwartete Leistung erbringen.“

Wie „Ant everywhere“ funktioniert

Wenn ein „ANT-driven“ Fahrzeug mit „ANT everywhere“ aktiviert ist, verwendet sein Navigationsalgorithmus die Datenquelle, die zum jeweiligen Zeitpunkt am relevantesten ist:

•    Innerhalb eines Gebäudes: Die ANT-Navigation verwendet die üblichen Daten der Odometrie, der Trägheitsmesseinheit (Gyroskop) und des Laserscanners, um die genaue Position des Fahrzeugs zu berechnen und die permanenten Merkmale in der Umgebung mit den in der integrierten Standortkarte gespeicherten Merkmalen abzugleichen.

•    Beim Übergang in den Außenbereich, wo weniger Merkmale sichtbar sind, liefern die GNSS-Daten zusätzliche Positionsinformationen für ANT.

•    Völlig außerhalb: Wenn weniger oder gar keine permanenten Merkmale sichtbar sind, wird den GNSS-Daten eine noch höhere Priorität eingeräumt.

Erste Installation: Flughafen Barcelona

Ein „ANT evrywhere“-Fahrzeug, das überallhin mitgenommen werden kann, hat vor kurzem einen erfolgreichen Proof-of-Concept-Test am Flughafen von Barcelona absolviert.

Dieses Projekt war Teil einer gemeinsamen Initiative von Worldwide Flight Services und dem spanischen Flughafenbetreiber Aena, mit der der Einsatz autonomer Technologien auf spanischen Flughäfen validiert werden sollte. Es lief drei Monate lang und umfasste den Transport von Qatar Airways-Fracht zwischen dem Frachtlager von Qatar und dem BCN-Terminal 1 mit einer Gesamttransportzeit von 20 Minuten. Das verwendete Fahrzeug war ein 25-Tonnen-SIMAI-Schlepper-AGV des spanischen Herstellers MOVVO.

„Wir haben erfolgreich ein ‚ANT everywhere‘-AGV am Flughafen Barcelona installiert und auch Kunden aus vielen anderen Branchen sind an dieser Technologie interessiert. Denken Sie nur daran, wie viele Unternehmen Prozesse haben, bei denen es um das Betreten und Verlassen von Lagern geht“, kommentiert Jaume Graells Gallego, Geschäftsführer von Movvo.

„Wir glauben, dass ‚ANT everywhere‘ das Potenzial hat, den AGV- und AMR-Betrieb zu revolutionieren,“ fügte Tomatis hinzu, „indem es den Fahrzeugherstellern die Entwicklung und Installation von AGV und AMR erleichtert, die sich zuverlässig und präzise zwischen Innen- und Außenbereichen bewegen können. Dies wiederum wird es den Fahrzeugherstellern ermöglichen, ihren Aktionsradius zu erweitern, indem sie die Anforderungen von Unternehmen in Branchen wie der Stahl-, Aluminium- und Reifenproduktion, Flughäfen, Luft- und Raumfahrt, Landwirtschaft, Holz- und Papierindustrie und vielen anderen erfüllen.“

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