Kostengünstig und flexibel automatisiert
Als sich Tennis-Point entschied, AutoStore für seine Intralogistik anzuschaffen, war das kompakte und energiesparende System in Deutschland kaum verbreitet.
Von heute aus betrachtet, hat sich die Auswahl des Automatischen Kleinteilelagers als echter Gewinn erwiesen. Im Versandlager am Stammsitz des Sportartikelhändlers in Herzebrock-Clarholz ist das von AM Logistic Solutions realisierte System zum Herzstück der Logistik geworden.
Aktuell umfasst es über 70.000 Bins und ist gefüllt mit Artikeln, von denen jeweils mindestens fünf Stück in die Abmessungen der Behälter passen. Diese Produkte werden wiederum in rund 85 Prozent der Bestellungen geordert, die Tennis-Point erhält. Damit ist das automatische Lager das führende System in einem zweistufigen Kommissionierungsprozess, obwohl mit Tennisschlägern eines der gängigsten Produkte des Anbieters nicht systemfähig ist. Diese werden manuell hinzu kommissioniert.
„Das zeigt, wie überzeugt wir von AutoStore sind“, betont Tennis-Point-Logistikleiter Olaf Koch. Aktuell läuft deshalb bereits die nächste Erweiterungsstufe der Anlage, die der Online-Händler seit ihrer Inbetriebnahme sukzessive ausgebaut hat. Sie wird im letzten Quartal 2021 abgeschlossen sein.
Starke Zahlen
Entscheidend für diesen Ausbau waren überzeugende Fakten: Seit 2017 gehört Tennis-Point zur international agierenden Signa-Gruppe, die viele bekannte europäische Handelsketten umfasst. Somit kann der Online-Händler seine Logistikkosten gut intern vergleichen. Bei einer Vollkostenrechnung liegen diese pro Pick betrachtet außergewöhnlich niedrig. „Alle Unternehmen unserer Gruppe verfügen über Automatisierungen. Gegenüber Betrieben, die kein AutoStore einsetzen, verzeichnen wir gerade einmal die Hälfte der Kosten“, berichtet Olaf Koch. Dabei erreicht das Versandlager in seiner derzeitigen Konfiguration einen enormen Durchsatz: Täglich verlassen rund 20.000 Artikel die Anlage, durchschnittlich verpackt in 4.500 Paketen. In der gleichen Zeit werden 50 Paletten mit ca. 19.000 Artikeln nachgeliefert. Um das zu ermöglichen, bewältigen die Mitarbeiter des Online-Händlers durchschnittlich rund 360 Aufträge pro Stunde. Zu Spitzenzeiten wie beispielsweise den ATP-Turnieren versendet Tennis-Point rund 550 Pakete pro Stunde oder bis zu 10.000 Pakete am Tag. Gleichzeitig vereinnahmt der Online-Händler täglich ca. 3.200 Artikel aus 1.100 Retouren. Ein Vorgang, für den das AutoStore von AM Logistic Solutions besonders flexibel ausgelegt ist: An jedem der 24 Ports können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Tennis-Point sowohl Waren vereinnahmen als auch kommissionieren.
Kompaktes System mit perfektem Timing
„Für sein Umsatzvolumen ist unser Lager mit einer Gesamtfläche von 12.000 Quadratmetern klein. Der Warenwert der Artikel in unserem Bestand beträgt rund 20 Millionen Euro“, verrät Olaf Koch. Dabei nimmt die AutoStore-Anlage bald ein Drittel der Fläche ein. Dann erfüllen 113 Roboter die Versandaufträge, für die sie auf 114.000 Behälter zugreifen können. Normalerweise arbeitet der Sportartikelhändler in seinem Versandlager im Zweischichtbetrieb mit täglichem Produktionsende um 22 Uhr. Dann kann die Steuerungssoftware des Automatischen Kleinteilelagers während der Betriebspause Optimierungen vornehmen und Roboter über 4.000 Behälter an die oberste Ebene bringen lassen. So kann der Tennisshop zwischen 1.000 und 2.000 Aufträge für die ersten drei Betriebsstunden bereits vorbereiten. Sie werden nach dem FIFO-Prinzip (first in, first out) ausgeführt. Dabei wendet AutoStore ein selbst organisiertes Muster an, das häufig benötigte Behälter auf der obersten Grid-Ebene verfügbar hält. Selbst bei hohem Auftragseingang verläuft die Kommissionierung mit optimalen Andienzeiten, und sogar gegen Ende des Arbeitstags kann AutoStore die Aufträge noch innerhalb von etwa drei Minuten ausführen, denn es stehen pro Aufgabe genügend Roboter zur Verfügung. Für Spitzenzeiten hat sich Tennis-Point im Jahr 2021 erstmals bei AM Logistic Solutions zusätzliche Roboter gemietet, die den Durchsatz schon vor der Anlagenerweiterung erhöhten. „Wir konnten dadurch kurzfristig ein Dreischicht-System aufbauen“, berichtet der Logistikleiter. Nach dem Pick-and-Pack-Prinzip machen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sportartikelhändlers die Aufträge direkt am Packplatz versandfertig. Die sogenannten Human Interfaces der automatischen Anlage sind dafür mit dem Warehouse-Management-System verbunden und zeigen die Größe des benötigten Kartons an. Zusätzlich drucken sie die gewünschten Begleitpapiere aus und dienen die einzelnen Behälter mit den Auftragsartikeln automatisch an. Zu einer durchschnittlichen Bestellung bei Tennis-Point gehören jeweils vier bis fünf Artikel. Sobald ein Paket gepackt ist, beginnt das System automatisch den nächsten Auftrag.
Extrem zuverlässig
Mit seiner Konfiguration ohne Single-Point-of-Failure zählt AutoSore zu den zuverlässigsten automatischen Lageranlagen. Im Durchschnitt über alle in Betrieb befindlichen Anlagen steht AutoStore zu 99,6 Prozent zur Verfügung. Ein Wert, den die Systeme durch ihre dezentral agierenden Roboter erreichen. Diese arbeiten extrem energiesparend und sind per WLAN mit dem AutoStore-Zentralrechner verbunden. „Selbst wenn es einmal zum Ausfall eines Roboters kommt, vermindert sich die Kommissionierleistung der Anlage kaum. AutoStore ist extrem zuverlässig“, berichtet Tennis-Point-Logistikleiter Olaf Koch. (ck)
Eine Information von AM Logistic Solutions
Redaktion (allg.)
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