Ein Portalkran wird zum Highlander
Viele denken bei dem Wort „Kuli“ in erster Linie an einen Kugelschreiber oder die Älteren eventuell auch an den Entertainer und Schauspieler Hans-Joachim Kulenkampff, der in den 1960ern und 70ern ebenfalls als „Kuli“ bekannt war und die deutsche Fernsehlandschaft prägte. Der Begriff Kuli ist in der Fachwelt der Krane und Hebezeuge hingegen bereits seit 1922 bekannt und steht für Qualität – made in Germany. Vor 100 + 1 Jahren wurde der erste Flaschenzug unter diesem Namen bereits der Öffentlichkeit vorgestellt und war damit vor den beiden Namensvettern etabliert.
Traditionsreiches Familienunternehmen aus Remscheid
Die Kuli Hebezeuge – Helmut Kempkes GmbH ist für die Produktion von Laufkranen, Hängekranen und Portalkranen sowie Elektroseilzügen und Krannormteilen weltweit bekannt und liefert in mehr als 120 Länder. Die innovativen und langlebigen Produkte sind zudem auf allen Kontinenten dieser Welt im Einsatz, sogar in einer Forschungsstation in der Antarktis. Je nach Ausführung können Krane und Elektroseilzüge mit einer Tragfähigkeit von einer Tonne bis zu 200 Tonnen und Trägerlängen von unter fünf Metern bis über 70 Metern hergestellt werden. Auch die zum Bau dieser Krananlagen benötigten Komponenten sind Teil des Lieferprogramms. Insbesondere die Elektroseilzüge als Ein- und Zweischienenkatzen mit optimierten Bauhöhen und reduzierten Haken- und Anfahrmaßen sowie die verfügbaren Sonderausführungen ermöglichen den Bau von individuell auf die Anforderungen abgestimmten Krananlagen. Die Produktpalette wird komplettiert mit Elektrokettenzügen ab 125 Kilogramm Tragfähigkeit. Einen Namen gemacht hat sich das Unternehmen allerdings auch über seine breite Angebotspalette an Serviceleistungen. Diese umfassen neben der Installation und Inbetriebnahme der eigenen Produkte unter anderem Schulung, Wartung, Instandhaltung, Reparatur, Generalüberholung auch umfangreiche Retrofit-Maßnahmen an bestehenden Anlagen. Seine Fachkompetenz in Sachen Service bringt Kuli Hebezeuge auch regelmäßig in die RAL Gütegemeinschaft Kranservice (GKS) mit ein. Das Gründungsmitglied der Gütegemeinschaft hat sich zusammen mit weiteren Unternehmen aus der Branche zum Ziel gesetzt, stets qualitativ hochwertige Serviceleistungen mit kompetenten und geschulten Mitarbeitern zu gewährleisten. Guter Service, so die Philosophie, beinhaltet darüber hinaus auch einwandfreie Werkzeuge und Prüfmittel sowie eine aussagekräftige Dokumentation der erbrachten Leistungen. Gewährleistet werden Qualifikation der Mitarbeiter und Qualität der ausgeführten Arbeiten durch regelmäßige Audits – für den Kunden sichtbar durch das nach RAL-Kriterien verliehene Gütezeichen.
Wiederaufbau eines alten Portalkrans
Die Königsdisziplin im Service bilden allerdings komplette Retrofits mit Generalüberholungen, Erneuerungen und Umbauten an bestehenden Krananlagen, da diese besonders anspruchsvoll sind. Je nach Einsatzort und Bedienungsintensität wird das Material unterschiedlich beansprucht, und man sieht sich regelmäßig neuen Herausforderungen gegenüber. So auch bei dem Wiederaufbau eines alten Portalkrans.
Die Deumel Bau GmbH, ein Betonbauunternehmen in Neuwied im Norden des Landes Rheinland-Pfalz, ist bekannt für ihre qualitativ hochwertigen Betonteile, zum Beispiel für die Einrichtung umfassender Gasdruckregel- oder Gastankstellen. Hier wurde vor kurzem ein gebrauchter Kuli-Portalkran aus dem Jahre 2005 von einem anderen Kunden aus Deutschland erworben. Der demontierte Kran wurde komplett im Herstellerwerk und vor Ort überholt und passgenau auf die neuen Bedürfnisse und örtlichen Bedingungen an neuer Wirkungsstätte zugeschnitten.
Der imposante Portalkran mit einer Tragfähigkeit von 50 Tonnen/ 10 Tonnen (Gesamttragfähigkeit 50 Tonnen) und einer Spannweite von 43 Metern inklusive beidseitigen Auslegern wurde auf Kundenwunsch auf den Namen „Highlander“ getauft. Dieser Wunsch wurde mit ansprechendem Design von einer Werbeagentur in die Tat umgesetzt. Der Highlander thront mit seinem recht auffälligen Farbton „enzianblau“ hoch über dem Firmengelände, das nur rund einen Kilometer vom malerischen Rhein entfernt liegt, und ersetzt einen alten Kran.
Die Krananlage wurde vor dem Wiederaufbau im Juni 2023 komplett erneuert. Dazu gehörte eine Generalüberholung der Elektroseilzüge einschließlich Erneuerung von Verschleißteilen wie Hubseil, Seilwickler und Lagerung der Unterflasche. Die Fahrwerke der Krananlage wurden runderneuert und mit frequenzgeregelten Antrieben der neuesten Generation auf den modernsten Stand der Technik gebracht. Die Steuerung wurde komplett überprüft und teilweise erneuert. Auch eine neue Motorleitungstrommel wurde montiert und installiert, da der Fahrweg am neuen Aufstellort deutlich länger ist. Des Weiteren gab es am ursprünglichen Einsatzort Höhenunterschiede auf beiden Seiten der Fahrbahn, wofür die Stützen unterschiedlich lang gebaut wurden. Aufgrund dessen mussten die Pendelstützen an der neuen Wirkungsstätte passend auf das gleiche Maß verlängert werden. Die Zwischenstücke der Pendelstützen wurden nach Vorgabe und Berechnung des Konstruktionsbüros maßgeschneidert gefertigt. Dabei musste das Lochbild der Anschlussplatte vom Kopfträger kopiert werden, damit die neue Anschlussplatte für das Verbindungsstück zwischen Stützenverlängerung und vorhandener Pendelstütze exakt zusammengefügt werden konnte. Ein weiteres Ausstattungsmerkmal der Krananlage ist das trotz der großen Traglast geringe Anfahrmaß der beiden Katzen, das die Haken bis auf einen Meter Abstand zusammenfahren lässt. Darüber hinaus erhielt der Kran modernste LED-Ausstattung, mit einer Beleuchtungsstärke von 19520 Lumen pro LED-Leuchte, die den darunterliegenden Arbeitsplatz auch in der dunklen Jahreszeit im hellen Licht erscheinen lässt. Durch diese Maßnahme konnte die Produktivität des Werkes bei optimierten logistischen Abläufen deutlich gesteigert werden.
Alle Kernkomponenten kamen aus eigener Produktion
Sämtliche Kernkomponenten dieser gelieferten Krananlage wurden mit Bauteilen aus eigener Kuli-Kempkes-Produktion ausgestattet. Dazu gehören neben dem Stahlbau unter anderem Motoren, Planetengetriebe, Seiltrommeln, aber auch die Steuerung. Die benötigten Teile wie beispielsweise Motorwellen und selbst Verzahnungen stammen ebenfalls aus der eigenen Fertigung in Remscheid. Diese Verfahrensweise bzw. große Fertigungstiefe bietet dem Kunden auch einen erheblichen Vorteil bei der Lieferzeit von Ersatzteilen. (ck)
Eine Information der KULI Hebezeuge – Helmut Kempkes GmbH
Redaktion (allg.)
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