Preisgekrönte Produkte für mehr Effizienz in der Intralogistik

Ein autonomer mobiler Roboter-Allrounder, eine hocheffiziente Intralogistik-Management-Plattform zur Synchronisation ganzer Fahrzeugflotten und ein System zur eindeutigen Identifikation von Paletten, das sind die drei innovativen Spitzenleistungen, die auf der diesjährigen Logimat 2022 mit dem renommierten Preis „Bestes Produkt“ ausgezeichnet wurden.

 

Die unabhängige Jury aus Wissenschaftlern und Journalisten wählte aus mehr als einhundert eingegangenen Bewerbungen drei würdige Preisträger aus, die dem Namen „Bestes Produkt“ alle Ehre machen. Sie erfüllen in herausragender Weise die Wettbewerbsbedingungen: Produktivitätssteigerung, Kostenersparnis und Rationalisierung. Die ausgezeichneten Unternehmen leisten mit ihren Produkten einen Beitrag zu sicheren Prozessen, zur flexiblen Anpassung bei Veränderungen sowie zur Effizienzverbesserung und somit letztlich zur Steigerung der Produktivität in der Logistik. Vergeben wurde der Preis im Rahmen der feierlichen Eröffnung in der Logimat-Arena am Vormittag des ersten Messetages. Die Laudatio hielt Prof. Dr.-Ing. Johannes Fottner, Ordinarius des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik der Technischen Universität München.
 
In der Kategorie „Kommissionier-, Förder-, Hebe-, Lagertechnik“ ging der Preis an die Bosch Rexroth AG (Halle 2, Stand B21), Geschäftsbereich Assembly Technology, für die Intralogistik-Lösung mit dem autonomen mobilen Roboter ActiveShuttle.
 
Das Fahrerlose Transportfahrzeug automatisiert und standardisiert den innerbetrieblichen Material- und Warenfluss und schafft transparente und effiziente innerbetriebliche Abläufe. Bodenroller, die mit Kleinladungsträgern (KLT) beladen sind, werden von Active Shuttle aufgenommen und hochflexibel und sicher transportiert. Durch das vollautomatische Auf- und Abladen gehören manuelle Handlingsaufgaben der Vergangenheit an. Das integrierte Sicherheitskonzept ermöglicht ein rechtzeitiges Abbremsen und sicheres Vorbeifahren an auftretenden Hindernissen im Fahrweg. Zusätzlich zum Sicherheits-Laserscanner erfassen Stereokameras den Raum in 3D – so werden zum Beispiel auch in den Fahrweg hereinragende Objekte erkannt. Im 24/7-Dauereinsatz transportiert das fahrerlose Transportfahrzeug mit Hilfe der robusten Lasernavigation (SIL2, Pld) und einer Geschwindigkeit von bis zu 1 m/s Waren von bis zu 260 kg sicher ans Ziel. Herzstück des Gesamtsystems ist das Active-Shuttle-Management-System (AMS). Es übernimmt die zentrale Steuerung der gesamten Active-Shuttle-Flotte. Als Steuerungssoftware stellt das AMS den Live-Zustand der Flotte dar, weist den zur Verfügung stehenden Fahrzeugen die anstehenden Transportaufträge zu und dient dem Nutzer zur Steuerung und Konfiguration der Logistikszenarien. Es ermöglicht ein hochflexibles Auftragsmanagement, bei dem Aufträge manuell eingegeben oder automatisch über Drittsysteme eingespeist werden können. Das in die Fahrzeugkonsole neu integrierte Touchscreen-Display sorgt dabei für mehr Effizienz vor Ort, weil das Bedienpersonal nun direkt und intuitiv mit dem mobilen Roboter interagieren kann. Das schafft mehr Transparenz durch Job- und Statusinformationen, spart Zeit bei Diagnose und Fehlerbehebung und vereinfacht das sogenannte Boarding, die Anmeldung des mobilen Roboters am übergeordneten Managementsystem. Das Active Shuttle ist ohne Anpassung der bestehenden Fabrikinfrastruktur schnell implementiert, intuitiv bedienbar, rundum vernetzt und personensicher im Einsatz.
 

 

In der Kategorie „Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungs-sicherung“ ging der Preis an die Sick Vertriebs-GmbH (Halle 1, Stand F51) für das Deep-Learning basierte System „PACS“ zur Klassifizierung von Palettentypen.
 
Das Identifikationssystem „PACS“ erkennt anhand des Brandings auf den Palettenfüßen den Palettentyp und ordnet diesen mittels eines trainierten neuronalen Netzwerks einer Klasse zu. Auf Basis dieser Zuordnung wird eine automatische Bepfandung der Paletten durchgeführt. Es vereinfacht damit einen oft manuell durchgeführten, ressourcenintensiven Prozess und kann als kompaktes System mit geringem Platzbedarf in die Logistikkette integriert werden. Der modulare Aufbau des „PACS“ besteht aus einer Kombination von Hard- und Softwarekomponenten aus dem Hause Sick. Projektspezifisch werden dabei, je nach Bedarf, ein oder mehrere Farbkameras für die Bildaufzeichnung eingesetzt. Die Softwaretools „Sick Appspace“ und „dStudio“ unterstützen eine schnelle Erstellung der Lösung auf Basis von Standard Hardware. Dank des „Sick Appspace“-Eco-System kann die Lösung vor Ort kundenspezifisch angepasst werden. Auf Basis intuitiver User-Interfaces sind bei der Bedienung des Systems keine Vorkenntnisse im Bereich Programmierung oder maschinelles Lernen erforderlich. Optional kann das System mit zusätzlichen Sensoren in seiner Funktionalität schnell und einfach erweitert werden, z. B. um eine Barcodelesung oder eine Vermessung der Palette.

 

In der Kategorie „Software, Kommunikation, IT“ ging der Preis an das Start-up Synaos GmbH (Halle 2, Stand A21) für die Intralogistik-Management-Plattform „Syna.os Logistics“ zur Orchestrierung von Fabriken und Logistikzentren unter Nutzung von künstlicher Intelligenz und neuester Cloud-Technologie.
 
Das Software-Operating-System „Syna.os Logistics“ synchronisiert Fahrzeuge, Gabelstapler und mobile Roboter auf Basis ihrer Echtzeit-Daten und nutzt so die Komplexität als Vorteil. Funktionalitäten wie Order & Process Management, Asset Control, Storage Management, Vehicle & Operator Management und Vehicle Localization optimieren die Prozesse mit KI-basierten Algorithmen im Sekundentakt und steigern dadurch die Effizienz. Aus Milliarden Möglichkeiten findet die Software dank der Rechenpower aus der Cloud immer die beste Lösung.

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