Klimaneutral bei vollen Auftragsbüchern
Trotz zahlreicher schwer zu kalkulierender Faktoren, wie etwa die anhaltende Ukraine-Russland-Krise, den drohenden Gasnotstand oder die politisch schwierigen Beziehungen zwischen China und Taiwan, hat das Unternehmen Leuze die eigenen Wachstumsziele für 2022 übertroffen. Kommend von einer Absprungbasis von 258 Millionen Euro Umsatz in 2021 erzielte Leuze 2022 einen Umsatz von knapp 323 Millionen Euro. „Das entspricht einem Umsatzzuwachs von 25 Prozent. Mit fast 30 Prozent Zuwachs war Asien auch letztes Jahr wieder Spitzenreiter. Aber auch in Europa verzeichneten wir die höchsten Zuwächse seit Jahren mit einer Steigerung um die 20 Prozent“, sagt Balbach. Der Auftragsbestand sei nach wie vor sehr hoch. Vier bis fünf Mal höher als üblich. Das zeige, so Balbach weiter, „dass nicht nur wir volle Auftragsbücher haben, sondern dass es auch unseren Kunden gut geht. Selbst wenn wir für das erste Halbjahr 2023 zurückgehende Auftragseingänge erwartet haben, sind wir immer noch weit weg von einer Rezession. Vielmehr laufen die Auftragseingänge aktuell besser als erwartet und sollten im Sommer dann wieder ihre gewohnten Größenordnungen erreichen“.
Seit 2022 in Deutschland klimaneutral
In Malaysia hat das Unternehmen im Sommer letzten Jahres ein neues Leuze-Werk eröffnet und will auch weiterhin in dezentrale internationale Strukturen investieren. Vermehrt auch in der westlichen Hemisphäre. Um die Logistikkosten möglichst gering und die Lieferwege möglichst kurz zu halten, setzt Leuze auf die Belieferung aus ihren dezentralen internationalen Fertigungsstätten. „Unsere Marktstruktur basiert auf drei Regionen: Amerikas, Europa und Asien. Wir produzieren auf vier Kontinenten und sind weltweit mit dezentralen eigenen Standorten in Form von technologischen Kompetenzzentren, Vertriebsgesellschaften und Produktionsstätten sowie über Distributoren vertreten“, erklärt Balbach. „Wir legen großen Wert darauf, für unsere über 65.000 Kunden weltweit stets persönlich, schnell und einfach erreichbar zu sein. So bieten wir eine zuverlässige und schnelle Produktverfügbarkeit“.
Ein weiteres Ziel, dass sich Leuze gesetzt und erreicht hat, ist die im Jahr 2022 angekündigte Klimaneutralität des Unternehmens. Dafür haben die Sensor People beispielsweise den eigenen Energieverbrauch so weit wie möglich gesenkt und sich dann die eigene Lieferkette genauer angesehen, um auch die indirekten Emissionen etwas zu beeinflussen. „Das heißt“, erläutert Balbach, „wir machen uns Gedanken über unsere Lieferanten. Woher kommen unsere Bauteile? Wie und unter welchen Bedingungen werden sie gefertigt? Stimmen diese mit unseren ethischen und ökologischen Vorstellungen überein? Was bedeutet das im Kontext unserer Wettbewerbsfähigkeit?“.
In einer weiteren Stufe hat Leuze das Ziel, auch produktseitig CO2-neutral zu werden. „Dieses Thema gehen wir bei der Entwicklung einzelner neuer Baureihen bereits heute im Sinne der „Cradle to Cradle“-Betrachtung aktiv an. Das heißt, wir vollziehen nach, was ein konkretes Produkt zur CO2-Emission beiträgt. Und was das für den Betreiber einer Anlage mit unseren Sensoren bedeutet“.
Trends in der Automatisierung
Leuze setzt ihr Expertenwissen vor allem in den Bereichen Intralogistik, Verpackung, Werkzeugmaschinen, Automobilindustrie und Labor Automation ein. Im Fokus sind hier besonders die Themen Packaging, Arbeitssicherheit und Smart Factory/integriertes Schnittstellenmanagement. So hat sich Leuze beispielsweise in den letzten Jahren zunehmend weg vom reinen Safety-Komponentenhersteller hin zum Anbieter von ganzheitlichen Sicherheits-Lösungen entwickelt. Die Leuze-eigenen Sicherheits-Lösungen garantieren auch bei automatischen Abläufen lückenlose Sicherheit, einen effizienten Materialfluss und eine hohe Verfügbarkeit der Anlagen. Die Sicherheits-Lösungen sind vorentwickelt, werden aber jeweils individuell an das Anlagenlayout der Kunden angepasst.