Präzise vorbereitet und gut gelöst
Die Krieger Gruppe blickt auf eine lange Tradition in der Möbelbranche zurück, die vor mehr als einhundert Jahren mit einer Tischlerei in Berlin ihren Anfang nahm. Geschäftsfelder des heutigen Unternehmens sind Handel, Logistik, Digitalisierung, Projektentwicklung, Bau und Center Management. Die darin gebündelten Kompetenzen finden ihren Ausdruck insbesondere in den Einrichtungszentren der Einzelhandelskette Höffner mit sieben teils angegliederten Logistikzentren. Dort sind auch Funktionsflächen für handwerkliche, kundenspezifische Bearbeitungen untergebracht.
Der Startschuss für diese Entwicklung fiel im August 1991 mit derEröffnung des ersten Höffner-Möbelhauses/Logistikzentrums in Günthersdorf nahe Leipzig. Bereits 1993 folgte die Einweihung der Niederlassung Berlin-Waltersdorf als weiterer Auftakt für aktuell bundesweit 34 Einrichtungszentren.
Mechanik und Steuerung 30 Jahre permanent im Dienst
Die Jahreszahlen lassen erahnen, dass die im Innern der Logistikzentren verbaute Technik den Zenit ihrer Leistungsfähigkeit überschritten hatte. „Aufgrund des fortgeschrittenen Alters und der sich verschärfenden Ersatzteilproblematik mussten sowohl die Mechanik als auch die Steuerung auf den aktuellen Stand gebracht werden“, berichtet Simeon Scharf, Leiter des Zentrallagers Günthersdorf. „Während der Umsetzung war zudem zu beachten, dass der laufende Betrieb nur geringstmöglich beeinträchtigt werden durfte. Daher haben wir uns entschieden, dies in exakt definierten Teilschritten vornehmen zu lassen.“
Kompetenz und Erfahrung geben den Ausschlag
Aufgrund einer Vielzahl vorangegangener Partnerprojekte war es naheliegend, SITLog mit der Realisierung zu beauftragen. Bereits 2005 hatte der Systemintegrator aus Altenstadt an der Waldnaab erfolgreich ein Retrofit auf SPS-Ebene für Krieger durchgeführt und den Standort Günthersdorf 2016 um einen weiteren Hochregallagerabschnitt erweitert. Der reibungslosen Abwicklung folgten weitere Modernisierungs- und Neubauprojekte. „SITLog ist eine Top-Firma. Auch bei diesem aktuellen Projekt habe ich im Wesentlichen von ihnen nur zweimal gehört, das war zum einen bei der Auftragsvergabe und zum anderen bei der Fertigstellung“, merkt Marco Loock, Leitung Instandhaltung HRL-Technik, beifällig an. Der vereinbarte Planungs- und Realisierungszeitraum von November 2020 bis Dezember 2021 war für ein Projekt dieser Größenordnung an zwei Standorten gleichzeitig äußerst knapp bemessen. Der detaillierte und ausgeklügelte Umsetzungsplan von SITLog stellte das entscheidende Kriterium für die Auftragsvergabe und erfolgreiche Projektumsetzung dar. Aus diesem Grund erstellte SITLog einen digitalen Zwilling der Anlage(n), um die Abläufe im Vorfeld zu simulieren und auch die Software auf Herz und Nieren testen und optimieren zu können. Zudem wurde Krieger durch das Planungsbüro CLB logistic consulting bei der Vorbereitung – Detailplanung, Ausschreibung und Vergabe – sowie bei der Projektumsetzung und -begleitung, professionell unterstützt.
Komplexes Maßnahmenpaket aus Retrofit und Neuinstallation
In Günthersdorf waren seit 1991 in zwei Baustufen elf Regalbediengeräte (RBG) im Einsatz, von denen fünf gegen neue ausgetauscht und sechs modernisiert worden sind. Ebenso wurde die Mechanik und Steuerung der Fördertechnik durch SITLog komplett ausgetauscht und zusätzlich eine Anbindung ins erste Obergeschoss geschaffen.In Waltersdorf mussten hingegen alle zwölf vorhandenen RBG durch neue Geräte ersetzt werden. Neben der Erneuerung der Mechanik umfasste das Maßnahmenpaket ein Retrofit der Fördertechnik-Steuerung mit 350 Antrieben. Darüber hinaus wurden zwei Senkrechtförderer und 16 Querverschiebewagen auf den neuesten Stand gebracht. An beiden Standorten hat SITLog außerdem die Software auf den aktuellen SITLog-Standard umgestellt sowie die auf WinCC basierende Visualisierung modernisiert. Beginnend im Juni 2021 wurden alle neu zu installierenden RBG über Dach eingebracht. Für den Projektteil in Berlin-Waltersdorf war diese Vorgehensweise wegen des nahegelegenen Flughafens (BER) und der enormen Höhe von 43 Metern allerdings nur in enger Abstimmung mit der Flugsicherung teilweise nach 22 Uhr über Nacht unter Einhaltung eines sehr detaillierten Umsetzungsplans möglich.
Ausgeklügelte Choreografie im 2-Wochen-Rhythmus
„Bei der Abwicklung des Projekts war zudem eine gewisse Choreografie gefordert“, berichtet SITLog-Projektleiter Florian Lindner. „Waren zum Beispiel in Günthersdorf zwei Regalbediengeräte fertiggestellt, wurde das Lager mit Artikeln gefüllt. In der Zwischenzeit galt es, die RBG sowie die Fördertechnik in Waltersdorf auszutauschen.“ Der Wechsel zwischen den beiden Höffner-Standorten erfolgte jeweils im 2-Wochen-Rhythmus, sodass beide Projekte im Dezember 2021 erfolgreich abgeschlossen werden konnten. „Über den gesamten Verlauf kam es zu keinerlei nennenswerten Komplikationen“, bestätigt der Leiter des Zentrallagers in Günthersdorf, Simeon Scharf. Der Betriebsablauf sei zu keinem Zeitpunkt gestört gewesen und sämtliche Terminvereinbarungen wurden eingehalten. Von zentraler Bedeutung sei natürlich die erreichte, deutlich erhöhte Verfügbarkeit. Darüber hinaus konnte die Transportgeschwindigkeit der Fördertechnik deutlich gesteigert werden. Somit konnte eine erhebliche Steigerung des Warendurchsatzes erzielt werden.
In kürzester Zeit fit für neue Herausforderungen
„Durch die Optimierung der Performance unserer Systemlogistik in Günthersdorf und Waltersdorf sind wir heute noch besser aufgestellt, um die Anforderungen der Höffner-Kunden an höchste Verfügbarkeit und kurze Lieferzeiten erfüllen zu können“, betont Facility-Manager Marco Loock. „Dies ist vor allem für Günthersdorf von Relevanz, da über diesen Standort seit 2018 auch der Online-Handel abgewickelt wird.“
Pro Tag werden dort im Warenausgang zwischen 4.000 bis 5.000 Versandeinheiten/Rollbehälter verzeichnet, in Waltersdorf sind es etwa 3.000 im gleichen Zeitraum. Apropos Zeit! „Unsere Teams vor Ort haben Großes geleistet, um dem Wunsch von Krieger nachzukommen, die Lagerlogistik durch Umbau innerhalb weniger Monate effizient und zukunftssicher auszurichten“, ergänzt SITLog-Projektleiter Florian Lindner. „Aber auch die Nutzung eines digitalen Zwillings war enorm hilfreich, um die einzelnen Steuerungen schneller und ohne Probleme in Betrieb nehmen zu können.“ Wäre dies nicht erfolgt, wäre ein derart ambitionierter Zeitplan nicht realisierbar gewesen.“ (ck)
Eine Information der SITLog GmbH
» Die Nutzung eines digitalen Zwillings war enorm hilfreich, um die einzelnen Steuerungen schneller und ohne Probleme in Betrieb nehmen zu können und das umfangreiche Projekt innerhalb weniger Monate effizient und termingerecht fertigzustellen.
» Über den gesamten Verlauf kam es zu keinerlei nennenswerten Komplikationen.
» Durch die Optimierung der Performance unserer Systemlogistik in Günthersdorf und Waltersdorf sind wir heute noch besser aufgestellt, um die Anforderungen der Höffner-Kunden an höchste Verfügbarkeit und kurze Lieferzeiten erfüllen zu können.
Redaktion (allg.)
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