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Kranmodernisierung oder Neukauf? Eine Entscheidungshilfe!

Immer häufiger stehen Unternehmen vor der Herausforderung, bestehende Infrastrukturen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den technologischen Fortschritt zu nutzen. Ein häufiges Dilemma ergibt sich aus der Frage, ob ältere Krane restauriert und modernisiert oder durch neue ersetzt werden sollen. Die Kuli Hebezeuge – Helmut Kempkes GmbH, ein Unternehmen mit Sitz in Remscheid, verfügt über 100 Jahre umfangreiche Erfahrungen in beiden Bereichen und eine außergewöhnlich hohe Fertigungstiefe. Beides hilft dabei, eine solche Entscheidung treffen zu können.

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Zwillingszug für große Lasten Bild: Kuli Hebezeuge
Zwillingszug für große Lasten Bild: Kuli Hebezeuge

Zunächst sind die rein wirtschaftlichen Überlegungen anzustellen. Dazu gehören für das Unternehmen Kuli Hebezeuge:

  • Kostenanalyse:
  • Modernisierungskosten: Hierzu zählen neben verschiedenen internen Aufwendungen im Wesentlichen die Kosten für Ersatzteile, Arbeitszeit, technisches Know-how und mögliche Ausfallzeiten während der Instandsetzung. Es ist wichtig, den Zustand des bestehenden Krans genau zu bewerten und eine detaillierte Aufstellung der erforderlichen Arbeiten und Kosten zu erstellen.
  • Neukaufkosten: Diese beinhalten ebenso interne Aufwendungen, jedoch vor allem den Kaufpreis des neuen Krans, möglicherweise auch die Entsorgung des vorhandenen, Installationskosten und eventuelle Anpassungen an die bestehende Infrastruktur.
  • Betriebskosten: Ein modernisierter Kran kann zwar zunächst kostengünstiger in der Anschaffung sein, man sollte aber bei der Kostenermittlung immer einen mindestens 10-Jahres-Zeitraum betrachten. Neue Krane bieten häufig ein schnelleres und komfortableres Handling, bessere Ausnutzung vorhandener Flächen oder auch energieeffizientere Technologien und erfordern aller Voraussicht nach weniger Wartung, was zu niedrigeren Betriebskosten führt.
  • Abschreibungen und Fördermittel: Auch steuerliche Aspekte spielen eine Rolle. Neue Anlagen werden oft über einen längeren Zeitraum abgeschrieben als Modernisierungen. Der Zugang zu Fördermitteln oder Subventionen kann für die Anschaffung neuer Krane mit umweltfreundlichen Technologien sprechen.

Strategische und eventuell emotionale Überlegungen

Darüber hinaus sind strategische und eventuell auch emotionale Überlegungen anzustellen, als da wären:

  • Unternehmenswerte und Identität: Für viele Unternehmen hat die Erhaltung und Modernisierung bestehender Anlagen auch eine emotionale Komponente. Ein traditionsreicher Kran kann ein Symbol für die Unternehmensgeschichte und –identität sein. Die Entscheidung, einen bestehenden Kran zu modernisieren, kann daher auch als Investition in die Unternehmenskultur und den Erhalt von Traditionen gesehen werden.
  • Mitarbeiterzufriedenheit: Die Einbeziehung der Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess kann die Akzeptanz und Zufriedenheit erhöhen. Mitarbeiter, die über Jahre hinweg mit einem bestimmten Kran gearbeitet haben, könnten eine starke Bindung zu diesem entwickelt haben. Eine Modernisierung kann daher auf mehr Zustimmung stoßen als ein vollständiger Austausch.
  • Innovationsstreben: Auf der anderen Seite kann der Kauf eines neuen Krans ein klares Signal für Innovationsfreude und Fortschritt sein. Dies kann sowohl intern als auch extern positive Auswirkungen haben, indem es zeigt, dass das Unternehmen bereit ist, in moderne Technologien zu investieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Entscheidungsfindung: Der Weg zum bestmöglichen Ergebnis

Um die beste Entscheidung für seine Kunden zu treffen, verfolgt Kuli Hebezeuge einen strukturierten und ganzheitlichen Ansatz:

  • Detaillierte Bestandsaufnahme: Ein erster Schritt ist eine umfassende Bestandsaufnahme des aktuellen Krans. Dabei wird der technische Zustand analysiert, die Leistungsfähigkeit bewertet und es werden mögliche Modernisierungsmaßnahmen identifiziert.
  • Technologische Beratung: Die Kuli-Experten beraten den Kunden umfassend über die neuesten technologischen Entwicklungen und Trends in der Kranbranche. Dies umfasst Aspekte wie Energieeffizienz, Assistenzsysteme/Automatisierung oder Sicherheitsstandards.
  • Wirtschaftlichkeitsanalyse: Eine fundierte Wirtschaftlichkeitsanalyse vergleicht die Kosten und Nutzen beider Optionen. Hierbei werden neben den direkten Kosten auch die langfristigen Effekte auf Betriebskosten, Wartungsaufwand und Lebensdauer berücksichtigt.
  • Individuelle Lösungsvorschläge: Auf Basis der gesammelten Daten und Analysen entwickelt Kuli maßgeschneiderte Lösungsvorschläge, die sowohl technische als auch wirtschaftliche und strategische Faktoren einbeziehen. Dabei profitieren die Kunden von jahrzehntelanger Erfahrung in der Umsetzung von bedarfsgerechten Lösungen, vom Standard bis zur Sonderausführung.
  • Entscheidungsfindung im Dialog: In der finalen Phase des Entscheidungsprozesses begleitet Kuli die Kunden und steht ihnen beratend zur Seite. Durch offene Kommunikation und transparente Darlegung aller Fakten gelingt es dabei, die objektiv beste Entscheidung für den Kunden zu treffen. Dabei hilft die außergewöhnlich hohe Fertigungstiefe und breite Aufstellung von Kuli gegenüber anderen Anbietern mit einem kleineren Spektrum.

Praxisbeispiel: Neuer Kran führt zu deutlicher Entlastung der Betriebskosten

Einem Kunden von Kuli halfen die oben genannten Überlegungen, um zu entscheiden, welche Option für ihn die beste ist. Der vorhandene Kran, Baujahr 1998, mit einer Spannweite von fast 30 Metern war deutlich in die Jahre gekommen und der Service- und Wartungsbedarf stieg stetig. Die Rahmenbedingungen im Schmiedewerk des Kunden waren dabei sehr anspruchsvoll.

Zum einen war eine deutliche Staubbelastung vorhanden, mit der das gesamte Equipment zurechtkommen muss. Als besonders problematisch jedoch erwiesen sich die Kranschienen, die keineswegs parallel verlaufen. Abweichungen im Spurmittenmaß von bis zu 47 Millimetern und diverse andere Abweichungen von den zulässigen Toleranzen sind bestmöglich zu kompensieren. Da die Erneuerung der Kranbahn aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht möglich ist, musste ein neuer Kran mit diesen erheblichen Toleranzen zurechtkommen.

Kuli konnte hier ein innovatives Spurhaltesystem anbieten. Dabei überwachen Sensoren die jeweiligen Abstände zur Schiene und geben die Informationen an die Steuerung weiter. Eine SPS passt daraufhin die Geschwindigkeiten der frequenzgeregelten Kranfahrantriebe an und steuert auf diese Weise zwischen den beiden Seiten. Um den Kran trotz der großen Abweichungen dennoch sicher auf den Schienen zu halten, wurden zudem breitere Laufräder geplant. Durch das Zusammenspiel dieser Maßnahmen lassen sich zudem auch die gerade in einem Schmiedebetrieb mit großen Temperaturschwankungen entstehenden Effekte aus thermischen Längenänderungen nahezu ausgleichen.

Besonders hinsichtlich der Betriebskosten kann ein neuer Kran Boden gutmachen. Eine Geschwindigkeitserhöhung konnte in alle Bewegungsrichtungen, also im Hub genauso wie bei Katz- und Kranfahrt, erzielt werden. Geschwindigkeiten der Kranfahrt von bis zu 100 Meter pro Minute, der Katzfahrt bis 50 Meter pro Minute und des Hubs bis zu 12,5 Meter pro Minute ergeben deutliche Leistungssteigerungen. Im Betrieb von zwei bis drei Schichten lassen sich so deutliche Kapazitätssteigerungen erreichen.

Einsparpotenziale bis zu 60 Prozent

Darüber hinaus kann eine Energierückspeisung helfen, die laufenden Kosten signifikant zu reduzieren. Einsparpotentiale bis zu 60 Prozent sind mit entsprechenden Installationen möglich. Kuli bietet hier sein „smartER“-System an. Voraussetzung für diese innovative Art der Rückgewinnung von Energie ist die Verwendung von Frequenzumrichtern, die für eine feinfühlige Bedienung bei hohen Geschwindigkeiten heutzutage Stand der Technik sind. Die beim Bremsen freiwerdende Energie wird dann nicht, wie bei üblichen Installationen, über Bremswiderstände abgeführt, sondern über ein oder mehrere Rückspeisemodule in das lokale Stromnetz zurückgeführt. Für dieses System wurde Kuli im Jahre 2019 bereits mit einem Innovationspreis ausgezeichnet.

Aufgrund der hohen Staubbelastung ist die Sicht am Einsatzort deutlich eingeschränkt. Deshalb muss dort ein Kran mit guter Beleuchtung ausgestattet sein. Auch hier sprach einiges für die Entscheidung zu einem neuen Kran, da moderne, energiesparende, robuste und ausgesprochen helle LED-Leuchten zum Einsatz kommen.

Nachdem alle Aspekte zusammengetragen wurden, hat sich der Kunde aufgrund der Vielzahl positiver Neuerungen und deutlicher Entlastung seiner Betriebskosten gegen die Modernisierung und für eine Neubeschaffung entschieden. Die besseren betrieblichen Abläufe, die moderne Ausstattung sowie die grünen Technologien mit einer deutlichen Reduzierung des CO2-Ausstoßes und des damit verbundenen Imagegewinns waren zu guter Letzt ausschlaggebend. Die Anlage befindet sich derzeit im finalen Stadium und soll demnächst in den Produktionsbetrieb gehen. (ck)

Eine Information von Kuli Hebezeuge – Helmut Kempkes GmbH

Redaktion (allg.)

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