Verschärfte Anforderungen an feuerwiderstandsfähige Lagerschränke für Li-Ionen-Batterien

Lithium-Ionen-Batterien werden heute millionenfach in unterschiedlichsten Bereichen und Geräten eingesetzt und überall verwendet. Für die hohe Energiedichte sind in den Batterien viele, teils leicht entzündliche Stoffe enthalten. Metallisches Lithium und organische Elektrolyte können dabei im Schadensfall nur schwer löschbare Brände auslösen. Nach Schadensberichten des IFS sind rund ein Drittel aller Brände Elektrobrände und davon rund 20 Prozent ein Li-Ionen-Batterie-Brand, mit steigender Tendenz. Dabei entzünden sich die meisten Batterien während der Ladephase.

„Innere Sicherheit“ gestärkt, Batteriebrandtest im Lade-/Lagerschrank ist jetzt vorgeschrieben. (Bildquelle: Cemo)
„Innere Sicherheit“ gestärkt, Batteriebrandtest im Lade-/Lagerschrank ist jetzt vorgeschrieben. (Bildquelle: Cemo)

Der VDMA hat daher in Zusammenarbeit mit Versicherungen, BG und Sicherheitsschrankherstellern ein neues Einheitsblatt zum Stand der Technik zur Prüfung von Lade- und Lagerschränke für tragbare Li-Ionen-Batterien bis 25 Kilogramm erstellt: „Prüfanforderungen für feuerwiderstandsfähige Lagerschränke für Lithium-Ionen-Batterien im Falle eines Thermal Runaway“ 24994:2024-08. Mit den neuen Standards wird nicht mehr nur gegen Feuer von außen getestet, auch ein genormter Batteriebrandtest im Inneren ist nun vorgesehen. Der genormte Batteriebrandversuch ist mit Batteriezellen gefüllten Euro-Boxen durchzuführen, je nachdem ob die einzelnen Bereiche bzw. Schrankebenen feuersicher gegeneinander abgesichert sind oder nicht. Herkömmlich eingestufte Sicherheitsschränke mit F30, 60 oder 90 mit nur äußerlicher Testbeflammung entsprechen damit nicht mehr dem Stand der Technik. Wichtigster Punkt: der Brandversuch von außen ist optional. Dagegen ist der genormte Batteriebrandversuch zwingend zu bestehen. So zeigt sich, dass ein entsprechender Versuch mit realen Batterien relevanter als der klassische Brandversuch (von außen) ist. Die Sicherheitsspezialisten von Cemo haben in der Produktentwicklung bereits frühzeitig erkannt, dass die Gasentwicklung und daraus entstehende Explosionen das Schutzziel für Batterieladeschränke verschieben. Mit dem patentierten „LockEX-System“ konnte so der neue Stand der Technik erfolgreich geprüft werden.

Sicherheitsentwicklung im Blick

Die zertifizierten Ladeschränke 8/5 und 8/10 sind in der Lage, eventuelle Druckspitzen abzubauen, die durch Verpuffung austretender Brandgase im Schrank entstehen. Ein patentierter Entlastungsmechanismus bläst den Überdruck ab, ohne dass Flammen oder gar brennende Bruchstücke die Umgebung gefährden. Der Schrank bleibt funktionsfähig und sicher. So lassen sich auf einer oder mehreren Ebenen Li-Ionen-Batterien über ein- oder drei-phasigen Netzanschluss sicher laden und lagern. Schränke mit nicht ausreichender Druckentlastung können in solchen Fällen versagen und zu Umgebungsbränden führen. Bestehende Schränke sollten daher auf den neuen Stand der Technik bei der Druckentlastung geprüft und eventuell nachgerüstet werden, um wirklich sicher zu sein.

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