Eigenkonfiguration für mehr Flexibilität
Monolithische Individualsysteme sind den komplexen Anforderungen bei der Steuerung effizienter Intralogistikprozesse nur selten gewachsen. Die erforderliche Flexibilität bei veränderten Geschäftsprozessen, zunehmender Digitalisierung und Automatisierung der Intralogistik lässt sich nur mit hohem Zeit- und Kostenaufwand für zusätzliche Programmierung erzielen. Dem gegenüber weist moderne, modular konzipierte Standardsoftware in den Bereichen Schnittstellen, Vernetzung und Investitionskosten zahlreiche Optionen auf, um die Systeme sowohl funktional als auch in der konkreten Nutzung optimal auf die jeweiligen Anforderungen hin zuzuschneiden. Hohe Skalierbarkeit verbindet die Vorteile von Standardsystem und optimaler individueller Auslegung. Vor diesem Hintergrund hat etwa das Berliner Softwareunternehmen PSI Logistics sein Produktangebot konsequent auf kundeneigene Systemkonfiguration ausgelegt. Dabei lassen sich Funktionsumfänge der IT-Systeme von den Nutzern zuschneiden und um eigene Applikationen ergänzen, ohne dass Mitarbeitende der PSI Logistics einzubinden wären.
Mit den systemimmanenten Möglichkeiten der eigenständigen Konfiguration können Anwender ihre Prozesse wie etwa die Integration neuer Mandanten, Veränderungen von Topologien, Einlagerungs- und Kommissionierstrategien selbstständig erstellen und anpassen. Dabei unterstützt die Entwicklung neuer, bedienerfreundlicher Gestaltungsoptionen bei den grafischen Benutzerschnittstellen und Benutzeroberflächen – sogenannte Grafical User Interfaces (GUI) – das einfache Handling. Mit dem „PSI-Click-Design“ können Anwender die Bedieneroberfläche per Click sowie Drag-and-Drop eigenständig an ihre individuellen Anforderungen anpassen. Mit einem intuitiven visuellen Editor lassen sich dabei Menüs, Listen- und Tabellendialoge, Detailansichten und eigene Filterdefinitionen prozessorientiert in einer einzigen Maske kombinieren und als individualisierte Profile speichern. Mit diesen Individualisierungsschritten erschließt die Standardsoftware den Anwendern Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz. Zudem wurde in der Produktentwicklung eine strikte Trennung von Produktstandards und individuellen Konfigurationen vorgenommen. Beim Wechsel auf ein aktuelles Release von „PSIwms“ können die neuen, meist innovativen Funktionen des Produktstandards genutzt werden, während die kundenindividuellen Anpassungen erhalten bleiben. So führen Anwender des Warehouse-Management-Systems „PSIwms“ wie etwa Sensortechnik-Hersteller Elobau, Kontraktdienstleister Fiege, Full-Service Logistikdienstleisters Nosta oder der Elektronikspezialist Würth Elektronik Eisos, das Warehouse-Management-System mit wettbewerbsdifferenzierenden Funktionen und nutzen erfolgreich die Option für weitgehende Eigenkonfiguration des Systemzuschnitts.
Autostore-Anlage konfliktfrei angebunden
Im Logistikzentrum von Sensortechnik-Hersteller Elobau GmbH & Co. KG erfolgt am Stammsitz in Leutkirch im Allgäu der individuelle Zuschnitt des Grafical User Interfaces (GUI) per „PSI Click-Design“. „Ohne Programmierung können wir die Oberflächen selbst optimieren, Gruppendesigns anlegen und haben individuell alle relevanten Informationen im Überblick“, hebt Matthias Gromer, Leiter Logistik und Lean-Koordinator bei Elobau, hervor. Das biete trotz der komplexen Prozesse und Funktionalitäten jederzeit auf einen Blick beispielsweise hohe Transparenz über die Ressourcenauslastung und die jeweils aktuellen Bearbeitungsstände. Mitte der 2010er Jahre hatte Elobau damit begonnen, das Unternehmen mit einer umfassenden Neustrukturierung der internen Logistik durch zukunftsfähige Anlagentechnik und stringente Prozesse konsequent auf weiteres Wachstum auszurichten. Für die Kleinteilelagerung setzte der Sensortechnik-Hersteller dabei 2015 als eines der ersten Industrieunternehmen mit einer Autostore-Anlage auf ein gassenloses, hochdynamisches Kompaktlager für Automatisierte Kleinteilelagerung (AKL) des gleichnamigen norwegischen Herstellers. Rund 30.000 Behälterstellplätze für rund 16.000 verschiedene Rohteile und Baugruppen sind darin verfügbar. Zudem sind 1.400 Palettenstellplätze sowie ein angemietetes Lager mit 600 Palettenstellplätzen zu verwalten. „Das zuvor geführte Lagerverwaltungssystem war eine Insellösung, die mit der Neustrukturierung unserer Logistik nicht mehr mithalten und die Prozesse nicht mehr abdecken konnte“, erklärt Logistikleiter Gromer. „Mit ‚PSIwms‘ wollten wir bei erweitertem Funktionsumfang die IT-Infrastruktur vereinfachen, Prozesseffizienz und Performance der installierten Automatisierungssysteme steigern, ineffiziente Prozesse identifizieren und beseitigen sowie insgesamt neue Möglichkeiten für die digitale Abbildung der Logistik schaffen.“ Im April 2021 erfolgte die Inbetriebnahme der Standardsoftware inklusive Anbindung der Autostore-Anlage. In den darauffolgenden drei Monaten wurden sukzessive der Volllast-Betrieb in das System integriert, einige Systemkonfigurationen realisiert und das externe, von einem Dienstleister betriebene Lager eingebunden. „Ein nachhaltig verbesserter, deutlich effizienterer Workflow und hohe Prozesstransparenz, die wir mit ‚PSI-Click-Design‘ im Bereich der Benutzeroberflächen komfortabel auf individuelle Anforderungen hin auslegen“, resümiert Gromer.
Für umfassende Lagerverwaltung und die Steuerung effizienter intralogistischer Prozesse setzt der Grevener Logistikdienstleister Fiege auf „PSIwms“. An mehr als zehn Standorten kommt bei dem Kontraktlogistikdienstleister das Warehouse-Management-System zum Einsatz. Es steuert Intralogistik-Prozesse unter anderem für Kunden aus den Bereichen Fashion, Healthcare, Industrie, Konsumgüter und On-line Retail. Dabei sind die Lageranforderungen und logistischen Prozesse an den Standorten branchenspezifisch. So übernimmt „PSIwms“ im Erfurter Multimandanten-Logistikzentrum von Fiege für das E-Commerce-Segment die Lagerverwaltung und Steuerung der B2C-Auftragsfertigung aus mehr als 80.000 Stellplätzen. Das Logistikzentrum des Dienstleisters im niedersächsischen Burgwedel ist als Warenverteillager für Kunden aus der Modebranche und dem Online-Handel eingerichtet. Dort erfolgt die Auftrags- und Versandfertigung sowie die Bearbeitung von Retouren für Bestellungen von Kleidungsstücken, Accessoires und Schuhen sowohl aus dem B2B- wie auch dem B2C-Segment.
Höchstmaß an Flexibilität
Im Logistikzentrum Neuss übernimmt Fiege die Funktionen eines Nachschublagers für die internationalen Verteilzentren eines führenden Elektrogeräte-Herstellers. „‚PSIwms‘ können wir mit eigenen Konfigurationsmitteln an die individuellen Prozessanforderungen anpassen“, sagt Mario Görlitz, Prozessmanager IT-Projekte Fiege Logistik Wuppertal GmbH und verweist auf das „PSI Click-Design“: „Selbsterklärende Dialoge, intuitive Bedienung und individuelle Darstellungsmöglichkeiten unterstützen das einfache Handling. Damit bietet „PSIwms“ uns ein Höchstmaß an Flexibilität bei der Integration weiterer Mandanten und Prozesse.“
Positiv reflektiert auch die 1978 gegründete Nosta Group, Osnabrück, die Optionen zur Eigenkonfiguration von „PSIwms“. An zwölf eigenen Lagerstandorten übernimmt Nosta dort von der Lagerung über die IT-gestützte Auftragsabwicklung und Kommissionierung bis hin zur Versandbereitstellung sämtliche Logistikdienstleistungen unter Berücksichtigung spezifischer Produkt- und Branchenanforderungen. An den acht Lagerstandorten mit den komplexesten Materialflüssen sorgt „PSIwms“ seit 2007 für effiziente Prozesse. Dabei ist das Multi-User- und multisitefähige System lediglich einmal, im Osnabrücker Stammhaus der Nosta Group, installiert. Die User des „PSIwms“ bei Nosta haben die Möglichkeiten des Eigen-Customizing besonders bei den Prozessen des Alltagsgeschäftes in den staplergeführten Block- und Regallägern des Dienstleisters zu schätzen gelernt. „Mit der Option zur Eigenkonfiguration konnten wir das ‚PSIwms‘ über die Jahre hinweg eigenständig exakt an unsere Bedürfnisse anpassen“, sagt Rainer Mönnig, IT-Prozessmanager der Nosta Group. Als hilfreich und zeitsparend benennt Mönnig dabei beispielsweise die Möglichkeit, CSV(caracter separated value)-Dateien direkt in das „PSIwms“ importieren und sie darin nutzen zu können. „Aus Kapazitätsgründen kann es vorkommen, dass wir Mandanten von einem Standort in einen anderen umlagern müssen“, erklärt Mönnig. „Mit ‚PSIwms‘ geht das problemlos. Wir können Mandanten beliebig den Standorten zuordnen, jederzeit nachverfolgen, welcher Mitarbeiter welchen Mandanten an welchem Standort bearbeitet und haben über alle Standorte hinweg eine vollständige Sicht beispielsweise auf Auftragsdaten und Bestände jedes einzelnen Mandanten.“
Automatisierungskomponenten und Topologien mühelos abgedeckt
Bei der Würth Elektronik Eisos Gruppe mit Sitz im baden-württembergischen Waldenburg, einem der größten Hersteller von elektronischen und elektromechanischen Bauteilen, wurde Ende 2011 am Unternehmensstandort das globale Versandlager für Elektroteile der Würth Elektronik Eisos GmbH & Co. KG eingerichtet. Nach 2014 und 2016 wurde im Dezember 2019 eine dritte Erweiterungs- und Automatisierungsphase abgeschlossen. Damit hat das Unternehmen die Lagerkapazitäten in Waldenburg nahezu verdoppelt, die Prozesse weiter optimiert. Mit seinen hochmodernen Shuttle- und Industrie-4.0-Realisierungen gilt das vollautomatisierte Distributionszentrum in Waldenburg dem Unternehmen inzwischen als „Musterfabrik für individuelle Kundenwünsche und hohen Servicegrad“. Die Steuerung gravierender Prozessänderungen, die sukzessive über mehrere Jahre bei Würth Elektronik Eisos erfolgten, wurde komfortabel in das „PSIwms“ eingebunden und kontinuierlich optimiert. Per Eigenkonfiguration gestaltet das Industrieunternehmen im Logistikzentrum beispielsweise Topologien und Routingwege oder legt Kommissionierplätze auf spezielle Prioritäten aus. „Alle Anpassungen seit 2011 haben wir bei laufendem Betrieb realisiert“, sagt Uwe Graf, Logistikleiter von Würth Elektronik Eisos in Waldenburg. „Die neuen Automatisierungskomponenten und Topologien sowie die geänderten Prozesse ließen sich mühelos mit ‚PSIwms‘ abdecken.“ Im Testsystem des WMS-Clients kann Würth Elektronik Eisos neue Prozesse im Vorfeld überprüfen, selbst vornehmen oder auch mit Eigenkonfigurationen etwa Topologien und Routingwege gestalten und Kommissionierplätze umdefinieren.
Die genannten Beispiele zeigen: Mit Auswahl und Kombination anforderungsgerechter Module und Funktionalitäten sowie individueller Konfiguration zur Steuerung wettbewerbsdifferenzierender Prozesse erfüllen moderne Softwaresysteme explizit die Marktanforderungen nach Zukunftsfähigkeit, Flexibilität und langfristiger Investitionssicherheit. Bewährte Systemstandards und Schnittstellen gewährleisten darüber hinaus die für die digitale Transformation erforderliche Vernetzung sowie den wertigen Datenaustausch in der Supply Chain. Monolithische Individualsysteme gehören der Vergangenheit an. Die Zukunft, das zeigen unter anderem moderne, modular konzipierte Cloud-Lösungen, wird geprägt von individualisierbarer Standardsoftware. (ck)
Eine Information von PSI Logistics
Redaktion (allg.)


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