Sick und Endress und Hauser besiegeln strategische Partnerschaft für die Prozessautomation

Das deutsche Sensorunternehmen Sick und der Schweizer Messtechnikspezialist Endress und Hauser haben einen Vertrag zur strategischen Partnerschaft für die Prozessautomation unterzeichnet. Die Energiewende erfordert neue technologische Lösungen für die Dekarbonisierung der Prozessindustrie, die beide Unternehmen mit gebündelten Kräften vorantreiben wollen. Die strategische Zusammenarbeit umfasst die Gründung eines Joint Ventures, welches das Angebot an Prozesslösungen für die Dekarbonisierung stärken und weiter ausbauen wird, sowie den Übergang von Vertrieb und Service für Prozessautomation von Sick an Endress und Hauser. Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung wird das gemeinsame Unternehmen zum Jahreswechsel 2024/2025 seinen Betrieb aufnehmen. 

Gemeinsam für die Prozessautomation: Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender der Sick AG (links), und Peter Selders, CEO der Endress und Hauser Gruppe. (Bildquelle: Sick AG)
Gemeinsam für die Prozessautomation: Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender der Sick AG (links), und Peter Selders, CEO der Endress und Hauser Gruppe. (Bildquelle: Sick AG)

Im Oktober 2023 hatten Sick und Endress und Hauser eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben, um die Analysemesstechnik und Technologien zur Gasdurchflussmessung von Sick künftig zusammen zu vermarkten und weiterzuentwickeln. Die bestehenden Produktportfolios beider Unternehmen sind komplementär, wodurch Kunden in der Prozessindustrie von einem breiteren Lösungsangebot und einer höheren Innovationsgeschwindigkeit profitieren sollen. Auf die Absichtserklärung folgte eine mehrmonatige Phase der sorgfältigen Prüfung des Vorhabens. In vertrauensvoller Zusammenarbeit und unter Einhaltung der kartellrechtlichen Vorgaben haben Sick und Endress und Hauser gemeinsam ein stabiles Fundament für die Partnerschaft geschaffen. Der Vertrag wurde von den Aufsichtsgremien beider Unternehmen bestätigt. 

Ein Bestandteil der Partnerschaft ist die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens zur Entwicklung und Herstellung von Prozesslösungen für die Dekarbonisierung. Sick und Endress und Hauser werden jeweils 50 Prozent der Anteile an dem Joint Venture halten. Sick wird die produktgenerierenden Einheiten seines Geschäftsbereichs „Cleaner Industries“, mit etwa 730 Mitarbeitenden an mehreren Standorten in Deutschland, in das Joint Venture einbringen. 

Weiterer Kernpunkt ist der Wechsel von rund 800 Sick-Mitarbeitenden in 42 Ländern in Vertrieb und Service der globalen Sick-Sales und Service Units mit Fokus „Cleaner Industries“ zu Endress und Hauser. In den Sales Centern von Endress und Hauser werden sie die Produktlösungen des Joint Ventures an zusätzliche Prozesskunden weltweit vertreiben, weitere Märkte erreichen und neue Anwendungsfelder erschließen.

Nach der nun erfolgten Vertragsunterzeichnung bereiten beide Unternehmen mit hoher Priorität den nahtlosen Übergang des Geschäfts und die Inbetriebnahme des Joint Ventures vor. Das sogenannte „Closing“, der Vollzug der Transaktion, ist zum Jahreswechsel 2024/2025 geplant, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Bis dahin ergeben sich keine Veränderungen für Kunden in der Prozessautomatisierung, die auf die kontinuierliche Lieferfähigkeit und Kundenbetreuung in unveränderter Qualität vertrauen können. Das starke Kerngeschäft der Fabrik- und Logistikautomation, in dem Sick über 80 Prozent seines Umsatzes generiert, bleibt von dem vereinbarten Zusammenschluss mit Endress und Hauser unberührt und wird durch eine stärkere Fokussierung profitieren. 

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