Neue Version der VDA 5050 veröffentlicht

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) und der VDMA-Fachverband Fördertechnik und Intralogistik haben eine Aktualisierung der VDA 5050 veröffentlicht. Die Version 2.1.0 integriert den innerbetrieblichen Materialtransport mit verschiedenen mobilen Robotern und einem Leitsystem. Mithilfe des offenen Schnittstellenprotokolls lassen sich die Inbetriebnahme und das Betreiben von heterogenen Flotten im parallelen Betrieb flexibel und bedarfsgerecht realisieren. Die VDA 5050 standardisiert dabei die Kommunikation zwischen der Leitsteuerung und den Fahrzeugen.

Die Menschen hinter der VDA 5050 – die gemeinsame Arbeitsgruppe von VDMA und VDA hat unter technischer Leitung des Instituts für Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL) am Karlsruher Institut für Technologie die neue Version 2.1.0 auf den Weg gebracht. (Bildquelle: Verband der Automobilindustrie e.V.)
Die Menschen hinter der VDA 5050 – die gemeinsame Arbeitsgruppe von VDMA und VDA hat unter technischer Leitung des Instituts für Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL) am Karlsruher Institut für Technologie die neue Version 2.1.0 auf den Weg gebracht. (Bildquelle: Verband der Automobilindustrie e.V.)

Eine wesentliche Änderung gegenüber der Vorgängerversion 2.0.0 ist die Einführung von Korridoren für mobile Roboter, in denen sie frei Hindernissen oder ähnliches ausweichen können. Fahrzeuge mit einem höheren Autonomiegrad können so ihre Navigationsmöglichkeiten besser nutzen. Darüber hinaus wurden die im Dokument enthaltenen Abbildungen für ein einfacheres und besseres Verständnis überarbeitet sowie verschiedene kleine Unklarheiten beseitigt. Erstmalig wird die VDA 5050 ausschließlich in englischer Sprache veröffentlicht. Die Version ist rückwärtskompatibel auf die 2.0.0.

Die VDA 5050 steht öffentlich in einem „GitHub-Repository“ zur Verfügung. Dort können auch zugehörige Software-Elemente heruntergeladen werden. In dem Diskussionsforum können Nutzende ihr Feedback einbringen, das durch das VDA-5050-Kernteam regelmäßig gesichtet und diskutiert wird und so in die Weiterentwicklung einfließt.

Seit der Veröffentlichung der ersten Version des Schnittstellenprotokolls 2019 arbeiten Intralogistikanbieter und -anwender, hier besonders aus der Automobil- und Zuliefererindustrie, intensiv an der Weiterentwicklung und Optimierung der VDA 5050. Die gemeinsame Arbeitsgruppe von VDA und VDMA, die vom Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) unterstützt wird, diskutiert dabei regelmäßig, welche Erweiterungen und Anpassungen für die Schnittstelle wünschenswert wären. So nehmen die Eigenschaften von mobilen Robotern mit größerer Autonomie einen immer wichtigeren Platz in der künftigen Ausgestaltung der VDA 5050 ein.

Sascha Schmel, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik: „Die VDA 5050 wurde in den letzten fünf Jahren stetig an konkreten Marktbedarfen und Projekterfahrungen weiterentwickelt. Dieser Bottom-Up-Ansatz bleibt natürlich auch künftig das Credo. Die VDA 5050 verändert sich mit den technischen Möglichkeiten der Fahrzeuge sowie mit den innerbetrieblichen Transport-Prozessen der Anwenderbranchen.“

Tim Menapace, Software Architekt in der Operations IT bei Schaeffler: „Die VDA 5050 ermöglicht es der Schaeffler Gruppe, im Bereich der Intralogistik stets herstellerunabhängig von den neusten Innovationen zu profitieren. Durch die neuste Version 2.1.0 geht der Standard einen weiteren Schritt nach vorne und ermöglicht es, auch autonome Fahrzeugfunktionalitäten besser zu nutzen. Als globaler Automotiv- & Industriezulieferer ist die Schaeffler Gruppe stets bestrebt, innovative Standards zu nutzen und an diesen mitzuwirken. Somit hat auch die VDA 5050 volle Unterstützung seitens Schaeffler."

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