Fressnapf entschloss sich 2015 aufgrund eines gestiegenen Bedarfs seiner Kunden an Haustierzubehör, Futter, Spielsachen, Hundebekleidung und Pflegeprodukten dazu, das manuelle Kleinteilelager durch ein AKL mit drei Gassen und Lagerplätzen für rund 80.000 Behälter zu ersetzen. Die Kommissionierung erfolgt mittels eines Weiterreich-systems, das die Kartons vom Auftragsstart automatisch zu verschiedenen Kommissionierstationen befördert. Neben aktuell 18 Pick-by-Light-Bahnhöfen gibt es zwei Pick-to-Tote-Stationen. Dieses AKL wird zurzeit erweitert.
Timesquare reduziert die Kosten und minimiert die Risiken
Mit steigendem Auftragsvolumen wurde es für Fressnapf immer zeitaufwändiger, eine maximale Transparenz der Materialflüsse zu erhalten. „Wir mussten die aktuellen Zahlen aus unterschiedlichen Menüs manuell zusammenstellen und einzeln analysieren. Das war nicht nur zeitraubend, sondern auch fehleranfällig“, sagt Larissa Strippel, Projektmanagerin für Logistiksysteme bei Fressnapf. Einen Überblick über alle relevanten Kennzahlen ermöglicht „Timesquare“. Das zentrale Dashboard liefert in Echtzeit verlässliche Daten zu den einzelnen Lagerprozessen sowie Statusberichte und Prognosen. Der Leitstand erhält so eine stets aktuelle Übersicht und kann bei Bedarf schneller in die Kommissionierung eingreifen. „Mit ‚Timesquare‘ können wir unsere Prozesse und KPIs in der Logistik in Echtzeit überwachen. Wir erhalten dadurch aktive Unterstützung im Logistikalltag, schaffen Transparenz und sparen spürbar Zeit und Kosten“, erklärt Strippel weiter. Fressnapf kann mit der Big-Data-Lösung Kosten reduzieren, die Risiken minimieren und aufgrund von gezielten Analysen die Produktivität steigern. Informationen zum Auftragsstatus und zur Kommissionierung bereitet „Timesquare“ automatisch auf und stellt sie transparent dar.
Kommissioniergassen im AKL verfügen über Dashboards
Die Fachhandelskette begann 2018 mit einem Dashboard zur Materialflusssteuerung im Leitstand des AKL. Mittlerweile sind auch die Kommissioniergassen im Zentrallager mit einem Control Tower ausgestattet. Damit erhöht Fressnapf die Autonomie und die Effektivität der Mitarbeitenden wesentlich, da sie nun auf einen Blick sehen, an welchem Pickplatz sie am dringendsten gebraucht werden. Unnötige Um- oder Laufwege werden so vermieden. Aufgrund des webbasierten Hostings des Dashboards können neue Nutzer und weitere Abteilungen jederzeit einfach angebunden werden.
„Timesquare“ bildet vom Monitoring der diversen Logistikbereiche über den Wareneingang bis hin zu Transportsystemen, Verladetoren und dem Warenausgang alles ab. Die übersichtlichen Dashboards lassen sich dabei individuell nach den jeweiligen Bedürfnissen der Nutzer konfigurieren. Fressnapf nutzt bereits seit mehr als zehn Jahren das Lagerführungssystem LFS der EPG, ebenso die Pick-by-Voice-Lösung „Lydia Voice“, das Warehouse Control System WCS, das Transportleitsystem TLS sowie das Workforce Management System WFM, das von der EPG und Fressnapf gemeinsam entwickelt wurde. Aufgrund der engen Verzahnung des Control Towers mit der EPG ONE® Suite können die verschiedenen Softwarelösungen einfach an Timesquare angebunden werden. In enger Zusammenarbeit mit Fressnapf gelang es dabei, den Control Tower stetig weiterzuentwickeln.
Weitere Software-Integration im Shuttle-Lager
Der Spezialist für Tierbedarf erweitert derzeit das AKL. Auch der Versandbereich wird durch ein effizientes Shuttle-Lagersystem ergänzt. Die Steuerung des neuen Shuttle-Lagers durch eine Drittanbieter-Software, in dem die fertigen Versandkartons gepuffert, sequenziert und anschließend automatisch palettiert werden, wird dann ebenfalls an „Timesquare“ angeschlossen. „Momentan arbeiten wir hier noch mit einzelnen Versandbahnen. Unsere Mitarbeitenden müssen von dort die Kartons manuell anheben, auf die Zielpaletten legen sowie die Ladungssicherung händisch durchführen. Diesen Arbeitsschritt erleichtern wir mit der Automatisierung des Versandbereichs erheblich und sorgen für eine Entlastung unserer Mitarbeitenden. ‚Timesquare‘ ermöglicht es ihnen dabei, sich selbst zu organisieren und ihre Erfolge im Blick zu behalten“, sagt Strippel. Als Nächstes bindet Fressnapf den Wareneingang, das technische Störungshandling und das Großteilelager an. Ebenso folgt die Integration des Materialflussrechners eines Drittanbieters im neuen Shuttle-Lager.
Der Begriff „Retrofit“ scheint untertrieben bei dem Projekt, das die Ebenwald GmbH in ihrem zentralen Logistikzentrum realisiert hat. Elbenwald ist
Die zunehmende Nutzung von Daten in der Ära der Industrie 4.0 und der Verschmelzung von physischen und virtuellen Prozessen erhöht die Relevanz einer