Von „Push“ zu „Pull“
Vor einigen Jahren waren Online-Einkäufe normalerweise mit begrenzten Lieferoptionen verbunden. An ungünstigen Tagen konnte dies 12-Stunden-Slots bedeuten. In einigen Szenarien hieß es sogar, sich extra frei zu nehmen, um für den Empfang einer Lieferung zu Hause zu sein.
Die dynamische Welt des E-Commerce steht jedoch nie still. Das obige Beispiel stellte ein Push-Konzept dar, bei dem Produkte durch die Lieferkette „gedrückt“ werden mussten. Die Artikel wurden normalerweise in einem E-Fulfillment-Lager kommissioniert und an ein Paket-Hub gesendet. Dort erfolgte die Sortierung zu einem Paketdepot in Kundennähe. Die Produkte wurden dann sortiert, in einen Lkw verladen und zur Lieferung verschickt. Dies bedeutete jedoch oft, dass die Verbraucher nicht zu Hause waren, um ihre Einkäufe entgegen zu nehmen, was sie sehr unzufrieden machte. Im Wesentlichen war das Push-Konzept lieferantenorientiert und ließ den Verbrauchern nur minimalen oder keinen Einfluss.
Der Beginn des Pull-Konzepts
Schneller Vorlauf auf heute und das Gegenteil ist der Fall. In den letzten Jahren hat sich eine stetige Verschiebung hin zu einem Pull-Konzept vollzogen. Das heißt, heute hat der Verbraucher die Kontrolle über Lieferzeiten und -orte und kann sogar zusätzliche Optionen wie personalisierte Verpackung und Geschenkverpackung auswählen. Begonnen hat diese Entwicklung mit den Lieferungen am nächsten Tag. Jedoch ist die Nachfrage nach mehr Geschwindigkeit und Flexibilität nun bereits der Treiber für Lieferungen am selben Tag und sogar für Lieferungen innerhalb von zwei oder einer Stunde.
Die Möglichkeit zu wählen, ist für die Verbraucher von entscheidender Bedeutung, und es wird ein Höchstmaß an Komfort erwartet. Laut einer Umfrage gaben 50 Prozent der Käufer ihre Einkaufswagen auf, weil die Lieferoptionen nicht ihren Anforderungen entsprachen*.
Anpassungsfähigkeit innerhalb der Lieferkette ist erforderlich, um das Pull-Konzept zu unterstützen. Dies bedeutet, dass sich der Betrieb in Lagern und Paketzentren ändern muss, um so effizient wie möglich zu bleiben. Aus diesem Grund kann eine Automatisierung für viele unumgänglich sein.
Ware zum Mensch mit „Fastpick“
Im Lagersektor gibt es aktuell eine Tendenz zu auftragsgesteuerten Systemen. Aus diesem Grund hat Vanderlande das Ware-zum-Mensch-System „Fastpick“ entwickelt, das innovative Systeme, intelligente Software und Life-Cycle-Services nahtlos integriert. „Fastpick“ ist ein Auftragsabwicklungssystem, das hochmoderne „Adapto“-Shuttles für die Ein- und Auslagerung von Produkten im täglichen Betrieb nutzt. Nach Angaben von Vanderlande bietet es eine hohe Bedienereffizienz und einfache Skalierbarkeit, um auf kurzfristige Auftragsspitzen und langfristiges Wachstum zu reagieren. Durch die Verwendung von „Adapto“-Shuttles kann eine gesamte Bestellung auf einer einzelnen Workstation ausgeführt werden. Bestellvorlaufzeiten von weniger als zehn Minuten können ebenfalls beschleunigt werden. „Adapto“ ist ein automatisiertes Ein- und Auslagersystem, das dank der eingesetzten flächengebundenen Shuttles integrierte Funktionen zum Sortieren und Sequenzieren bereitstellt. Dank multidirektionaler Bewegung und Sequenzierung liefert „Adapto“ die Waren zudem in der richtigen Reihenfolge an die korrekte Kommissionierstation. Dies sorgt für eine schnelle und präzise Auftragsabwicklung. So sind auch Lieferungen am selben Tag möglich, die auf dem E-Commerce-Markt von Bedeutung sind.
Nur begrenzte Anfangsinvestition erforderlich
Laut Vanderlande erfordert „Adapto“ nur eine begrenzte Anfangsinvestition. Wenn beispielsweise ein Distributionszentrum künftig angepasst werden muss, erlaubt die flexible und skalierbare Konfiguration eine schrittweise Erweiterung. Zusätzliche Gänge können hinzugefügt werden, während das System in Betrieb bleibt. Bei wachsendem Auftragsvolumen können zusätzliche Shuttles eingesetzt werden, um den höheren Kapazitätsbedarf zu decken.Zudem lassen sich Lagerkapazität und Durchsatz unabhängig voneinander skalieren, damit künftige Investitionen auf die individuellen Anforderungen abgestimmt werden können. Durch das modulare Konzept wird der gesamte verfügbare Platz in Ihrem Distributionszentrum – ungeachtet der Form oder Größe – optimal genutzt. (ck)
Fußnoten
* MetaPack: Stand der E-Commerce-Lieferung 2017
Redaktion (allg.)
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