Neu durchgestartet

Optimierte In- und Outbound-Logistik senkt Kosten und stärkt Wettbewerbsfähigkeit

Im Zuge des globalen Wachstums und angesichts immer restriktiverer Kundenanforderungen hat MPE Plastics am Standort Turin, Italien, in eine innovative ganzheitliche Intralogistiklösung von SSI Schäfer und damit auch erstmalig in Teilautomatisierung investiert. Die Anwendung kombiniert eine Verschieberegalanlage (VRS) mit 5.100 Paletten-Stellplätzen sowie Automated Guided Vehicles (AGVs) und wurde in die vorhandenen Strukturen integriert. Der italienische Automobilzulieferer profitiert von einem deutlichen Raum-und Zeitgewinn, der für die unternehmerische Weiterentwicklung genutzt werden kann.

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Die Ein- und Auslagerungen von palettierter Ware in der Verschieberegalanlage und Übergabe an die Fördertechnik erfolgt mit Hilfe von Automated Guided Vehicles Bild: SSI Schäfer
Die Ein- und Auslagerungen von palettierter Ware in der Verschieberegalanlage und Übergabe an die Fördertechnik erfolgt mit Hilfe von Automated Guided Vehicles Bild: SSI Schäfer

Als Anbieter von thermoplastischen Präzisionsteilen für die Automobilindustrie agiert MPE Srl seit mehr als 40 Jahren in einem anspruchsvollen Markt und hat seine Position als Top-Lieferant sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene gefestigt. Die Eckpfeiler des Erfolgs und maßgeblich für die anhaltende Expansion sind die hohen Qualitätsansprüche an die eigenen Produkte und Leistungen sowie die ausgewiesene Kundenorientierung des Unternehmens. Diese Ausrichtung impliziert auch, immer strikteren Just-in-Time-, Just-in-Sequence- und Kanban-Vorgaben gerecht werden zu müssen, die eine hohe Reaktionsfähigkeit und eine sichere Warenverfügbarkeit einfordern.

„Schnelligkeit und Zuverlässigkeit waren schon immer Dreh- und Angelpunkt unseres Geschäfts und stehen im Fokus eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses“, sagt Riccardo Battagliotti, Geschäftsführer von MPE Plastics. „Angesichts des wachsenden Auftragsvolumens und stetig steigenden Marktanforderungen war es eine logische Konsequenz, unsere interne Dynamik und die logistischen Abläufe im Lager sowie im Versand zu überprüfen und letztlich von manueller Abwicklung auf Teilautomatisierung umzusteigen.“ Die neue Lösung musste sich zudem auf komprimiertem Raum in zwei bestehende Hallen integrieren lassen und MPE helfen, die Betriebs- und Personalkosten zu senken.

Hohe Umsetzungsqualität und Systemverfügbarkeit gefordert

Nach intensiver Marktrecherche entschied sich MPE für eine kombinierte Systemlösung von SSI Schäfer, bestehend aus Verschieberegalen in Kombination mit Automated Guided Vehicles. Erwartet wurde eine Kapazität von insgesamt 5.100 Lagerplätzen sowie eine Durchsatzleistung von 20 Paletten je Stunde im Ein-Schicht-Betrieb, die sukzessive gesteigert werden sollte.

„Wir haben im europäischen Umfeld verschiedene Angebote von Unternehmen evaluiert, die MPE in diesem ambitionierten Automatisierungsprojekt folgen konnten“, berichtet Riccardo Battagliotti. „Die durch das Lösungskonzept von SSI Schäfer erzielbare Lagerdichte war jedoch weitaus höher als von anderen Unternehmen angeboten, sodass wir eine maximale Anzahl an Lagerplätzen für das zur Verfügung stehende Lagervolumen generieren konnten und gleichzeitig von einer hohen Geschwindigkeit bei der Auftragsabwicklung profitieren.“

Die durch Einsatz der Verschieberegalanlage rückgewonnene Fläche, kann zur Aufstockung der Produktionskapazitäten bei gleichzeitiger Erweiterung des Produktsortiments genutzt werden. Parallel wird mithilfe der AGVs die Prozessqualität verbessert, da die Fahrzeuge ohne jegliche Unterbrechung zuverlässig auch im 16-Stunden-Betrieb ihre Arbeit verrichten und den mit Staplerverkehr verbundenen „Teiletourismus“ in Lager und Produktion unterbinden. „Auf diese Weise arbeiten wir deutlich effizienter und verbessern unsere Termintreue“, so Riccardo Battagliotti weiter.

Über die Beratungs- und Lösungskompetenz hinaus habe zudem die Aussicht überzeugt, mit SSI Schäfer einen Partner zu haben, der sämtliche Leistungsmodule aus einer Hand liefert und als alleiniger Ansprechpartner von der Integration bis zum Service fungiert. So müssen keine Schnittstellen zwischen Teilgewerken gepflegt werden und Kommunikationsdefizite sind quasi ausgeschlossen.

Teilautomatisierung zur Optimierung des Workflows

Auch und gerade in der Automobilindustrie ist der Kostendruck hoch und verlangt von den Zulieferern kompromisslose Qualitätsstandards zu überzeugenden Preisen.

Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein, stehen die Akteure in diesem Segment vor der Herausforderung, Antworten darauf zu finden, wie sich Betriebskosten, speziell auf Energieebene, senken und unaufhörlich steigende Lohnkosten kompensieren lassen. Darüber hinaus spielt der OTD-Faktor (OTD = On-Time-Delivery) eine zentrale Rolle, der den Grad der Leistungserbringung bemisst und eine Bestandsführung sowie einen konstanten Arbeits-/Materialfluss voraussetzt.

Für MPE Plastics war die Investition in Teilautomatisierung daher eine folgerichtige Reaktion auf eine nicht mehr hinreichende Kommissionierleistung, welche die Lieferqualität und Termintreue zunehmend gefährdete. Dies ließ sich nur durch erhöhten Personaleinsatz ausgleichen, ein Aufwand, der wiederum der Strategie zur Kostensenkung widersprach. Beeinträchtigt wurde die Produktivität weiterhin durch zahlreiche Materialpuffer, die Fläche beanspruchten, einen hohen Suchaufwand verursachten und so die Auftragsabwicklung behinderten. Vor diesem Hintergrund war eine Systemlösung gefordert, über die sich die aufsummierten Herausforderungen vollumfänglich meistern lassen. Wichtig für MPE war zudem eine möglichst kurze Amortisationszeit.

Zielmarken erreicht, Prozessqualität verbessert

Die Installation der Verschieberegalanlage mit 5.100 Paletten-Stellplätzen innerhalb der historisch gewachsenen baulichen Gegebenheiten sowie die Inbetriebnahme der AGVs beanspruchten eine Zeitspanne von gerade einmal sieben Monaten. Beide Gebäude sind seither durch eine in sechs Metern Höhe eingebrachte Brücke miteinander verbunden. Paletten mit Waren aus der Produktion werden auf ein Förderband übergeben, vertikal auf die zweite Ebene gehoben und der VRS zugeführt. Die punktgenaue Einlagerung der Paletten übernehmen die AGVs ebenso wie die automatisierte Auslagerung angeforderter Ladungsträger, deren Weitertransport und die Bereitstellung im Versand.

Durch dieses vernetzte Gesamtsystem hat MPE Plastics Raum gewonnen, den Materialfluss auf konstant hohem Niveau stabilisiert und Kosten dauerhaft gesenkt. „Die von SSI Schäfer zugesicherte Umschlagleistung pro Stunde wurde unmittelbar nach der Inbetriebnahme erreicht“, so Riccardo Battagliotti. „Auch ist es im Nachgang schrittweise gelungen, die Zielmarke von 32 Paletten pro Stunde zu manifestieren, eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der von manuellen Prozessen geprägten Ausgangssituation, die unsere Mitarbeiter auch körperlich stark belastet hat.“ Dank der Automatisierung der Ein- und Auslagerprozesse tendiere zudem die Fehlerquote gegen Null.

Passgenaue OTD-Performance wie vom Markt verlangt

Sämtliche, den internen und externen Anforderungen folgende In- und Outbound-Operationen werden mit Unterstützung der kombinierten Leistungsmodule VRS und AGVs heute im 2-Schicht-Betrieb abgewickelt. „Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir in der Zusammenarbeit mit SSI Schäfer erreicht haben, zumal uns das Unternehmen auch bei der erstmaligen Einführung einer teilautomatisierten Intralogistiklösung zuverlässig unterstützt hat“, resümiert Riccardo Battagliotti. „In diesem Zusammenhang war es für uns sehr hilfreich, auf einen Komplettanbieter vertrauen zu können und eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zu haben.“

Auch infolge einer ausführlichen Schulung der Mitarbeiter auf das neue System habe das Team im Schulterschluss mit SSI Schäfer einen großen Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Automobilzulieferers in einem von äußerster Dynamik geprägten Markt geleistet. Sämtliche Vorgaben wurden ohne Abstriche erfüllt und versetzen MPE Plastics in die Lage, dank weiter verbesserter OTD-Leistung seine anspruchsvollen Kunden aus dem OEM-Sektor auch zukünftig schnell und zuverlässig bedienen und begeistern zu können. (jak)

SSI-Schäfer auf der LogiMAT 2022

Zukunftsfähige Intralogistik für dynamische Anforderungen

Im Zeitalter des E-Commerce mit höchster Kundenorientierung und vielen Services haben sich die Auftragsstrukturen und Durchlaufzeiten in der Intralogistik drastisch verändert.

Um die vielschichtigen Anforderungen in effiziente Logistikstrukturen zu überführen, benötigen Unternehmen Logistiksysteme, die perfekt vernetzt zusammenarbeiten.

SSI Schäfer deckt diese komplexe Bandbreite ab und präsentiert sich auf der Logimat 2022 als zuverlässigen Partner für mitwachsende Intralogistik mit flexiblen, skalierbaren und nachhaltigen Logistiksystemen sowie Software zur Prozess-optimierung entlang der Supply Chain.

Auf dem Messestand in Halle 1 zeigt SSI Schäfer, wie kleinere und mittelständische Unternehmen Abläufe teilautomatisieren können. Bausteine dieser Lösungen sind unter anderem fahrerlose Transportsysteme, Verschieberegalsysteme, Kanallager-Applikationen mit dem „SSI Orbiter“ und der Lagerlift „SSI Logimat“, die auf der Messe ausgestellt werden. Ein weiterer Schwerpunkt sind intelligente Automatisierungslösungen wie Robotik-Anwendungen, Shuttles und Hängefördertechnik, die innerhalb einer effizienten Omnichannel-Logistik die vielschichtigen Aufträge effizient abwickeln. Tragendes Element der dynamischen Anlagen ist die Logistiksoftware „Wamas“, die mittels Echtzeit-Analysen, smarter Datenverarbeitung und Optimierungsalgorithmen die komplexen Prozesse im Lager optimal steuert und lückenlose Transparenz gewährleistet. Auch SAP-Lösungen zählen zur Softwarekompetenz von SSI Schäfer – seit der Mehrheitsbeteiligung an Swan in 2021 rangiert man gemeinsam unter den Top 5-Anbietern für SAP-Logistik.

Halle 1, Stand D21

Redaktion (allg.)

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Neu durchgestartet
Seite 14 bis 15
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