Nachhaltigkeit im Fokus

Smarte Produkte, intelligente Systeme und Energiemanagement

Ökologische, soziale sowie wirtschaftliche Nachhaltigkeit sind zentrale Faktoren für zukunftssichere Intralogistik-Konzepte. Beim führenden Systemintegrator TGW Logistics Group bildet nachhaltiges, umweltbewusstes Handeln einen integralen Bestandteil der unternehmerischen Verantwortung. Das gilt für die Gesamtlösungen des österreichischen Unternehmens ebenso wie für dessen Produkte, Module und Systeme, die in Fulfillment Centern weltweit zum Einsatz kommen. Seine Energiespar-Initiativen bündelt TGW unter anderem in der sogenannten Smart Energy Strategy.

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Shuttle-Fahrzeuge beschleunigen hunderte Male pro Tag: Das Einsparpotenzial ist dementsprechend besonders hoch. Bild: TGW
Shuttle-Fahrzeuge beschleunigen hunderte Male pro Tag: Das Einsparpotenzial ist dementsprechend besonders hoch. Bild: TGW

Der schonende Umgang mit knappen Ressourcen ist nicht allein Zeichen von unternehmerischem Verantwortungsbewusstsein, sondern bringt darüber hinaus auch wirtschaftliche Vorteile – speziell in Zeiten von hohen Energie- sowie Rohstoffpreisen. Der Fokus auf niedrigen Energieverbrauch und effizienten Ressourceneinsatz ist bereits seit vielen Jahren gelebter Standard bei TGW – mit smarten Produkten und intelligenten Systemen. Im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtungsweise rückt auch das Energiemanagement auf Anlagenebene verstärkt in den Mittelpunkt.

Intelligente Software passt Anlagenleistung bei Bedarf an

Hochautomatisierte Intralogistik-Systeme sind auf maximale Kapazität und höchsten Durchsatz ausgelegt, um die Anforderungen der Kunden zu erfüllen und eine schnelle Lieferung zu ermöglichen. Außerhalb der Spitzenzeiten lassen sie sich aber auch problemlos mit reduzierter Geschwindigkeit betreiben. Wird aufgrund der Auslastung bzw. der Auftragsstruktur zu einem Zeitpunkt nicht die volle Leistung benötigt, kann die Performance von Fördertechnik, Regalbediengeräten, Shuttle-Systemen oder Sortern an den jeweils aktuellen Bedarf angepasst werden. Eine Reduktion der Geschwindigkeit von 1,2 Metern pro Sekunde auf 0,8 Meter pro Sekunde ermöglicht beispielsweise bei der „Kingdrive“-Fördertechnik einen um rund 15 Prozent niedrigeren Energieverbrauch.

Niedrige Total Cost of Ownership

Zusätzlich zu signifikanten Energieeinsparungen lässt sich dank der Smart-Kinematics-Funktion auch der Verschleiß der mechanischen Komponenten minimieren – und damit in weiterer Folge die Zahl der zu tauschenden Teile sowie die dadurch entstehenden Kosten. Das vollautomatische Abschalten von kompletten Anlagen bzw. Anlagenteilen inklusive kontrolliertem Neustart birgt ebenfalls großes Einsparpotenzial.

Im Zusammenspiel all dieser Maßnahmen profitieren Anlagenbetreiber von niedrigen Gesamtbetriebskosten über die gesamte Lebenszeit – den sogenannten Total Cost of Ownership (TCO). Als weiterer positiver Nebeneffekt lässt sich außerdem die Geräuschentwicklung signifikant um bis zu fünf dB (A) minimieren, was nahezu einer Halbierung des Schalldruckpegels entspricht und merklich zur Reduktion des Stresslevels beiträgt.

Niedriger Energieverbrauch als TGW-Standard

Ein möglichst niedriger Energieverbrauch und das Zurückgewinnen von Energie bei Bremsvorgängen bilden zentrale Bestandteile der Smart Energy Strategy von TGW. „Als Intralogistik-Spezialist mit über 50 Jahren Erfahrung ist der bewusste Umgang mit Ressourcen eine zentrale Leitschnur für TGW – bei der Neuentwicklung von Produkten, Modulen und Systemen ebenso wie bei deren Überarbeitung. Energieeffizienz stellt auch für eine stetig wachsende Zahl unserer Kunden ein zentrales Entscheidungskriterium dar“, betont Thomas Gruber-Blanka, Director Product Management bei TGW Mechanics. „Das konsequente Engagement von TGW in diesem Bereich findet seinen Niederschlag beispielsweise in der Nachhaltigkeitszertifizierung EcoVadis 2022 in Silber und in der Mitgliedschaft im United-Nations-Global-Compact-Netzwerk.“

Grundlage der TGW-Smart-Energy-Strategy bildet unter anderem der standardmäßige Einsatz von energieeffizienten Komponenten wie IE3-Antrieben in allen Produktlinien oder bürstenlosen Gleichstrommotoren mit getriebelosen Rollen bei der „Kingdrive“-Fördertechnik. Eine konsequente Gewichtsreduktion beziehungsweise Schwerpunktoptimierung bei mechanischen Komponenten – wie beispielsweise den Masten der Mustang-Regalbediengeräte oder dem Commissioner-Hubbalkensystem – trägt ebenfalls dazu bei, die benötigte elektrische Energie signifikant zu reduzieren.

Bis zu 17 Prozent Einsparung bei Fördertechnik und RBG

Die nach TGW-Mitgründer Heinz König benannte „Kingdrive“-Fördertechnik für Kartons, Behälter, Tablare sowie Polybags setzt auf getriebelose, wartungsfreie Motorrollen und eine integrierte 48 Volt-Stromversorgung. Die Hochleistungs-Fördertechnologie nutzt die Bremsenergie einer Rolle, um damit andere im Verbund anzutreiben. Die Energie bleibt also im System und kann direkt vor Ort wiederverwendet werden. Im Gegensatz zu klassischer Fördertechnik verbraucht „Kingdrive“ damit bis zu zehn Prozent weniger Energie.

Die Regalbediengeräte der Mustang-Familie verfügen neben einer leistungsstarken Mechanik auch über eine hochentwickelte Steuerungssoftware sowie intelligente Antriebstechnik. Dank dieses Setups kann Bremsenergie in einer Bewegungsachse (horizontal/vertikal) zurückgewonnen werden, um sie in der jeweils anderen einzusetzen. Durch diese intelligente Nutzung lässt sich der Gesamtstromverbrauch um bis zu 17 Prozent verringern.

Shuttle-Systeme mit Energierückgewinnung

Im Shuttle-Segment profitieren Nutzer von einer dreistufigen Energierückgewinnung. „Nachdem die Fahrzeuge beim Ein- und Auslagern Tag für Tag hunderte Mal beschleunigen und wieder verzögern, ist das Potenzial hier besonders groß“, beschreibt Thomas Gruber-Blanka. „Die Bremsenergie der einzelnen „Stingray“-Shuttlefahrzeuge wird in Superkondensatoren gespeichert und kann von allen Fahrzeugen einer Ebene zum Beschleunigen wiederverwendet werden. Alle Shuttle- und Behälterheber sind im Standard mit Rekuperation in Form von Netzrückspeisung ausgestattet, nicht unmittelbar genutzte Energie wird ins Stromnetz zurückgespeist.“

Retrofit-Bereich mit großem Potenzial

Die energieeffiziente TGW-Produktfamilie eignet sich darüber hinaus auch ideal für Retrofit-Projekte. Modernisierungen sind schon allein deshalb nachhaltige Investitionen, weil Firmen dadurch nicht nur die Lebensdauer ihrer Anlage verlängern, sondern auch Effizienzsteigerungen erzielen. Ein Beispiel dafür ist der österreichische Gewürzspezialist Almi: TGW modernisierte dessen Lager im laufenden Betrieb und ermöglichte durch die Erneuerung von Hard- sowie Software eine Energieeinsparung von bis zu 20 Prozent. (jak)

Redaktion (allg.)

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Nachhaltigkeit im Fokus
Seite 80 bis 81
04.03.2024
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