Innovationspreis in der Intralogistik
„Die Entscheidung ist gefallen, die Gewinner des Ifoy Awaard 2022 stehen fest“. Das verkündete Anita Würmser, Geschäftsführende Jury-Vorsitzende Logistikjournalistin und Geschäftsführende Gesellschafterin von Impact Media Projects, an einem gewitter-schwülen Abend in der BMW Welt in München.
Im Rahmen der Preisverleihung nahmen Vertreter der Unternehmen Jungheinrich, Locus Robotics, Noyes Technologies, Robominds, SSI Schäfer und Synaos die Auszeichnung aus den Händen von sechs Laudatoren entgegen.
Der Ifoy Award gilt nach Angaben des Vernstalters als wichtigste IntralogistikAuszeichnung der Welt. 2022 traten zwölf internationale Unternehmen mit 14 Produkten und Lösungen beim zehnten Durchgang des Awards an. „Zehn Jahre Ifoy Award stehen für zehn Jahre herausragende Innovationen“, betont die Juryvorsitzende Anita Würmser. „Auch 2022 haben die Finalisten wieder Spitzenprodukte im Rahmen des Wettbewerbs präsentiert, die die Zukunft der Intralogistik langfristig prägen werden“, führt sie an.
Die Sieger im Überblick
Den Ifoy Award in der Kategorie „Special Vehicle“ holte sich Jungheinrich mit seinem Doppelstock-Stapler ERD 220i. Das Fahrzeug setze neue Maßstäbe für einen sicheren, optimal geschützten und dennoch superkompakten Elektrohubwagen, urteilte die Jury. Die Leistung sei erstklassig und fordere die Konkurrenz heraus, so das weitere Fazit.
Den Sieg in der Kategorie „Automated Guided Vehicle (AGV/AMR)“ sicherte sich Locus Robotics mit seiner „Locus Robotics AMR Solution“. Der kollaborative AMR, mit dem Einzelhändler, Kontraktlogistiker, aber auch Industrieunternehmen ihre Effizienz stark verbessern können, punktete bei den Testern und Innovation Checkern durch seinen hohen Innovationsgrad und seine hohe Marktrelevanz vor dem Hintergrund des stark wachsenden Onlinehandels und der Nachfrage nach kostengünstigen Lösungen zur Durchsatzerhöhung.
Start-up of the Year
Insgesamt drei junge Unternehmen hatten sich in diesem Jahr mit ihren innovativen Produkten und Lösungen für die Endrunde in der Kategorie „Start-up of the Year“ qualifiziert. Den Sieg trug am Ende das Münchner Start-up Noyes Technologies mit seinem ersten robotikbetriebenen, automatisierten und hochflexiblen Nano-Logistiksystem Noyes Storage für die urbane Logistik davon. Für die Lösung hatten die „Ifoy Innovation Checker“ in den Rubriken Marktrelevanz, Kundennutzen, Innovationsgrad und Funktionalität/Art der Umsetzung die jeweils mögliche Höchstpunktzahl vergeben. Dass Kunden aus nahezu allen Industrien mit Hilfe des Systems von einer deutlich verbesserten Flächennutzung profitieren können, beeindruckte darüber hinaus das Test-Team und die Jury.
Zum zehnten Durchlauf des weltweiten Wettbewerbs ist beim Ifoy Award 2022 der Fachverband Robotik + Automation im VDMA als Träger für die Kategorie „Robot“ eingestiegen. Hier siegte die Münchner Firma Robominds mit ihrem KI-basierten „robobrain.NEUROS“ – einem industrialisierten Betriebssystem für intelligente Robotik.
Die Marktrelevanz eines herstellerneutralen und zuverlässigen Robotik-Betriebssystems mit Unterstützung KI-basierter Prozesse ist nach Ansicht der Jury als sehr hoch einzuordnen.
Ausgereift und interessant
Zu den Königsklassen beim Ifoy Award zähle die Kategorie „Integrated Warehouse Solutions“. Im Finale setzte sich SSI Schäfer mit seinem Ikea Project „Flat Pack Picking“ durch. Mit „Flat Pack Picking“ hat das Unternehmen eine automatisierte und schlüsselfertige Systemlösung für die sichere und volumenoptimierte Palettierung schwerer und großer Artikel umgesetzt. Der Einsatz von Portalrobotern ermöglicht dabei die effiziente Handhabung eines sehr heterogenen Artikelspektrums. Die Ifoy-Tester bewerteten die Lösung als ausgereift und interessant – auch für andere Branchen.
Sieger in der Kategorie „Special of the Year” wurde in diesem Jahr Synaos mit seiner „Synaos IMS – Vehicle Localization“ zur lückenlosen Lokalisierung von Transportfahrzeugen. „Die einfache Echtzeitlokalisierung von Flurförderzeugen aller Art mithilfe dieses sehr überzeugenden Lokalisierungssystems hilft den Kunden auf ihrem Weg zur vollständigen Digitalisierung der Intralogistik“, urteilten die Ifoy-Tester. Im „Ifoy Innovation Check“ punktete die Lösung durch ihre hohe Marktrelevanz.
Dreistufiges Audit
Der International Intralogistics and Forklift Truck of the Year (Ifoy) Award zeichnet die besten Intralogistikprodukte und -lösungen des Jahres aus. Er hat sich als Indiz für Wirtschaftlichkeit und Innovation etabliert und gilt aufgrund seiner fachlichen Expertise als maßgeblicher internationaler Innovationspreis in der Intralogistik. Basis der Entscheidung ist das dreistufige Audit – bestehend aus dem rund 80 Kriterien umfassenden Ifoy-Testprotokoll, dem wissenschaftlichen „Ifoy Innovation Check“ und dem Jury-Test. Entscheidend ist, dass die Nominierten nicht miteinander verglichen werden, sondern mit ihren Wettbewerbsgeräten am Markt.
Anlässlich der „Ifoy Test Days“ durchliefen im März auf dem Gelände der Messe Dortmund alle Nominierten die Ifoy-Testreihen. Das dritte Jahr in Folge waren im „Test Camp Intralogistics“ auch zahlreiche potenzielle Käufer vor Ort. Gewählt werden die Gewinner des Ifoy Award jährlich von einer internationalen Fachjournalisten-Jury. Träger des Ifoy Award sind der Fachverband Fördertechnik und Intralogistik sowie der Fachverband Robotik + Automation im VDMA. Ifoy-Partner sind:
- Messe Dortmund
- Stapleranbaugerätehersteller Cascade
- Palettenpartner des Ifoy Award ist Chep
- Partner für den Bereich Logistikimmobilien ist Garbe
- Logistics-Partner ist LTG
- Trailer-Partner ist Fliegl Fahrzeugbau
- Event-Partner ist die BMW Group.
Sitz der Ifoy-Organisation ist Ismaning bei München.
Der Ifoy Award steht unter der Schirmherrschaft von Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Bewerbungsphase für den Ifoy Award 2023 ist bereits in vollem Gange und startete am 1. August 2022. (jak)
Redaktion (allg.)


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