Eine rundum saubere Lösung

Handling bei der Montage von Verpackungsmaschinen

Am zentralen Standort Crailsheim hat der renommierte Verpackungsmaschinenhersteller Gerhard Schubert GmbH einen neuen Fertigungsbereich in Betrieb genommen. Dort werden die Grundrahmen der Maschinen bearbeitet und bestückt. Für den geordneten und sauberen Materialfluss sorgen Kran- und Handhabungsanlagen, die der Zertifizierte Demag-Partner Liebl Kranbau GmbH geplant und installiert hat. Dabei kommen diverse Innovationen zum Einsatz, die sich positiv auf die Sicherheit und den Bedienkomfort auswirken – so wie es den Grundsätzen von Schubert entspricht. Auch die Ästhetik und Reinlichkeit war ein Auswahlkriterium.

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Liebl Kranbau setzt auf Demag Crane Sets mit Demag-Seilzug DHR für ein zuverlässiges Materialhandling bei Schubert in Crailsheim. Bild: Demag
Liebl Kranbau setzt auf Demag Crane Sets mit Demag-Seilzug DHR für ein zuverlässiges Materialhandling bei Schubert in Crailsheim. Bild: Demag

Hoch leistungsfähig, automatisiert und komfortabel über eine ergonomische Mensch-Maschine-Schnittstelle zu bedienen: Das sind Eigenschaften, die jede Verpackungsmaschine aus dem großen Produktprogramm von Gerhard Schubert GmbH mitbringt. Und es ist aus Sicht von Schubert nur logisch, dass die Arbeitsplätze und -stationen in der eigenen Produktion nach denselben Grundsätzen gestaltet sind.

Deshalb wandte sich Schubert bei der Planung eines neuen Fertigungsbereiches an Liebl Kranbau – und das nicht zum ersten Mal. Die Aufgabe war zweigeteilt und lautete: Handhabung von Rahmen und Gestellen der Maschinenmodule und, in einem benachbarten Montagebereich, das Handling von Komponenten, die in diese Module eingebaut werden.

DHR-Seilzüge: Neueste Krantechnik für die Gestell-Montage

Für das Handhaben von Rahmen und Gestellen projektierten die Kranexperten von Liebl ein Kran-Duo, das neueste Demag-Hebetechnik nutzt. Die beiden Krane mit einer Spannweite von rund acht Metern verfahren auf einer gemeinsamen 25 Meter langen aufgeständerten Kranbahn und sind mit jeweils zwei Demag-Seilzügen DHR ausgerüstet, die bis zu 2,5 Tonnen schwere Lasten heben. Damit ist Schubert einer der ersten Anwender dieser neuen Seilzugbaureihe, die sich unter anderem durch eine kompakte Bauweise bei geringem Eigengewicht auszeichnet. Der zweistufige Hubmotor ermöglicht schnelles Heben und Senken der Last sowie präzises Positionieren. Der (optionale und von Schubert gewählte) CANBus-Kommunikationsstandard erlaubt die selbstständige Überwachung sicherheitsrelevanter Parameter.

Christoph Liebl, Technischer Leiter von Liebl Kranbau: „Das ist eine wichtige Option, denn unser Kunde legt größten Wert auf Arbeitssicherheit – im gesamten Betrieb“. Und ebenso auf Ergonomie und Bedienerfreundlichkeit, kann man hinzufügen: Die beiden Demag-Krane lassen sich per Funkfernsteuerung komfortabel bedienen.

Saubere Sache:Synthetischer Seilwerkstoff

Ebenso gehört Schubert zu den ersten Anwendern von Demag-Seilzügen mit synthetischen Seilen, die bei den DHR-Seilzügen als Option angeboten werden.

Das synthetische Seilmaterial ist hochfest und zugleich rund 85 Prozent leichter als ein vergleichbares Stahlseil. Zugleich entsteht sehr viel weniger Verschleiß an den Seiltrommeln und Umlenkrollen, und es ist kein Schmieren des Seiles nötig. Das erhöht die Lebensdauer der seilführenden Komponenten und verringert den Serviceaufwand. Diese Faktoren sind – ohne Zweifel – sehr vorteilhaft. Was für Schubert aber letztlich ausschlaggebend für den Einsatz von synthetischen Seilen war, ist ein weiterer Aspekt: Eben wegen des verminderten Verschleißes und Abriebs und des Verzichts auf Schmierung, eignet sich dieser Seilwerkstoff bestens für Krane, die in einem Umfeld mit hohen Anforderungen an die Sauberkeit arbeiten. Eben das ist bei Schubert der Fall. Christoph Liebl: „Die Maschinenarbeiten in sauberer, oft auch in hygienesensiblen Anwendungen, beim Verpacken von Lebensmitteln und Pharmazeutika. Deshalb werden sie auch in einer sauberen Umgebung montiert – von Anfang an.“

Vorrang für die Sicherheit

Die Kranexperten von Liebl wählten die DHR-Seilzüge eben wegen dieser Eigenschaften der synthetischen Seile, des präzisen Positionierens und der umfangreichen Sicherheitsausstattung – und weil Schubert immer aufgeschlossen ist für die Nutzung von Innovationen der Kran- und Handhabungstechnik. Christoph Liebl: „Wir haben seit vielen Jahren schon diverse Krananlagen für Schubert projektiert – immer mit der neuestenGeneration von Hebezeugen.“

Die beiden Krane werden per Optosensorik „auf Abstand gehalten“, eine automatische Katz- und Kranfahrendabschaltung an den Bahnenden ist für Schubert – Stichwort Sicherheit – selbstverständlich.

Tandem- und Quadro-Hub

Im Normalbetrieb steuert der Bediener eine der beiden Kranbrücken mit einem der beiden Hubwerke. Bei Bedarf kann er auch beide Hubwerke synchron steuern, indem er die Betriebsart Tandem anwählt.

Damit aber nicht genug. Christoph Liebl: „Alternativ kann der Bediener auch die zweite Krananlage auf einen Funksender übernehmen. Dann steuert er alle vier Hubwerke zusammen im Quadro-Betrieb. Das geschieht häufig, weil die großvolumigen, rechteckigen Rahmenkonstruktionen, die hier entstehen, damit in Waage und damit gesichert gehandhabt werden können.“

Die Konfiguration der Brückenkkrane wurde auf Basis von Demag-Crane-Sets realisiert, die als montagefreundliche Komplettausstattung mit allem (Montage-) Zubehör geliefert werden. Für genug Power beim Antrieb der Krane entschieden sich die Liebl-Experten für Demag-Radblöcke der Baureihe DRS-M mit dem passenden Demag-Getriebemotor. Katz- und Kranfahrantriebe sind dank Demag-Frequenzumrichter stufenlos regelbar.

Arbeitsplatzkrane:KBK mit langlebigen Kettenzügen

Bei der Ausstattung der Montage-Arbeitsplätze der benachbarten Montage von Aggregaten mit Handhabungssystemen, hat sich Schubert – gemeinsam mit Liebl – für eine hochwertige und bewährte Demag-Lösung entschieden: das Leichtkransystem Demag KBK. Die Arbeitsplätze werden von vier KBK-Anlagen mit je zwei Kranbrücken überspannt. Insgesamt acht Demag-E-Kettenzüge vom Typ DC-II mit einer Tragkraft von je 500 Kilogramm übernehmen den vertikalen Transport. Die zweite Generation der seit Jahrzehnten bewährten Kettenzugbaureihe DC ist neu im Demag-Hebezeugportfolio. Zu ihren Kennzeichen gehört ein umfangreiches Sicherheitspaket mit automatisch einfallender Rutschkupplung und 24-V-Schützsteuerung. Außerdem wurde im Vergleich zur Vorgängerbaureihe die Einstufung der Triebwerksgruppen erhöht – das gewährleistet eine verlängerte Lebensdauer bei geringen Anforderungen an den Service. Und die verstellbare Steuerleitung passt zum Anspruch von Schubert, den Bedienern ein Maximum an Ergonomie und Bedienkomfort am Arbeitsplatz zu bieten. Zudem bietet die serienmäßige Ausstattung mit Sieben-Segment-Anzeige hohe Anlagentransparenz als Status- und Fehleranzeige. Und das – dank zusätzlicher Lupenfunktion – auch aus größerer Entfernung gut sichtbar.

Beim KBK-System hat Schubert zusätzliche Optionen gewählt, die ebenfalls ein Plus in Bezug auf Sicherheit und Bedienkomfort bieten. An den installierten KBK-Systemen wird die Energie nicht per Schleppleitungen, sondern durch innenliegende Schleifleitungen übertragen. Das verringert das Risiko einer Kollision mit der Schleppleitung am Arbeitsplatz.

Innovationen,die sich in der Praxis bewähren

Alles in allem haben Liebl und Schubert innovative Lösungen ausgewählt, die Maßstäbe in Sachen Bedienerfreundlichkeit und Arbeitssicherheit setzen. Auch die Sauberkeit wurde adressiert. Der neue Fertigungsbereich bewährt sich täglich und erfüllt alle Anforderungen von Schubert – und auch die Mitarbeiter sind rundum zufrieden. (ck)

Kurz nachgefragt

Keine Vorbehalte gegenüber neuen Kran-Technologien 

Im Kurz-Interview erläutert 
Christoph Liebl, Technischer Leiter von Liebl Kranbau, die Besonderheiten des Projektes, das die Kran-Experten aus Ostfildern mit und bei Schubert erfolgreich abgeschlossen haben – 
mit neuester Krantechnik.

Herr Liebl, was war das Besondere 
an diesem Projekt?
Christoph Liebl: Schubert ist ein anspruchsvoller Kunde, der hohe Ansprüche an Ergonomie und Arbeitssicherheit stellt und immer aufgeschlossen für Innovationen ist. Die Verantwortlichen haben auch keine Scheu, ganz neue Produkte und Technologien einzusetzen, wenn es einen Nutzen vor allem im Hinblick auf Sicherheit und Ergonomie verspricht. Es macht jedes Mal Spaß, mit einem solchen Kunden zusammenarbeiten und dabei ein innovatives Projekt voranzutreiben. Bei Schubert sind schon sechs Generationen von Kranen mit Demag-Hebetechnik im Einsatz, die wir projektieren durften.


Und auf der technischen Seite?
Hier ist vor allem die „Quadro“-Steuerungs­­technik zu nennen: Der Betrieb von zwei Kranen mit je zwei Hubwerken über eine Funksteuerung ist schon etwas Besonderes. Das gleiche gilt für einen der ersten Einsätze sowohl der DHR-Seilzüge als auch der synthetischen Seile. Beide Lösungen bewähren sich vom Start weg bestens, Schubert hat richtig entschieden.


Warum synthetische Seile? 
Und wie bewährt sich dieser 
neue Seilwerkstoff?
Es gibt mehrere Gründe, dieses synthetische Seilmaterial einzusetzen. 
Bei Schubert stand die Sauberkeit im Vordergrund: weniger Verschleiß, keine Schmierung. Aber auch die lange Lebensdauer der Seile war ein Faktor bei der Entscheidung. Es passte einfach!


Welchen Nutzen bringt Ihnen Ihre ­Position als Partner im Demag-­Netzwerk?
Wir erhalten umfassenden Support und haben Zugang zu neuester Technik. Das sehr breite und technisch hochwertige Programm ist ein weiterer Faktor. Wir projektieren oft umfassende und sehr spezifische Gesamtlösungen der Kran- und Handhabungstechnik. Bei Demag können wir uns im Sinne des „One-stop shopping“ bedienen.

 

Auf einen Blick

Liebl Kranbau: Die Lösungs-Experten aus Schwaben

Die Liebl Kranbau GmbH verfügt über einen hervorragenden Ruf in der Branche und steht für jahrzehntelange Erfahrung und innovative Systemlösungen. Und natürlich für schwäbischen Unternehmergeist und unbändiges Tüftlertum! Seit der Firmengründung im Jahr 1997 ist das Unternehmen unter der Leitung des Gründers Franz Liebl auf einem stetigen Expansionskurs.

In Ostfildern nahe Stuttgart arbeitet das Familienunternehmen die innovativen und kundenorientierten Systemlösungen aus, die der Kranbauer nach Fertigstellung beim Kunden installiert und wartet.

Als Zertifizierter Demag-Partner nutzt Liebl dabei das gesamte Demag-Programm für die Kran-, Handhabungs- und Antriebstechnik.

Redaktion (allg.)

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Eine rundum saubere Lösung
Seite 32 bis 35
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