Der Roboter kommissioniert
Das 1946 gegründete US-amerikansiche Unternehmen Estée Lauder ist weltweit in den Bereichen Hautpflege, Make-up und Parfüm tätig. Mit seinen exklusiven Produkten höchster Qualität hat sich das 1946 gegründete Unternehmen einen sehr guten Ruf im Luxussegment erworben. Bei der Konzeption und Ausstattung seiner Logistikanlagen arbeitet Estée Lauder seit vielen Jahren mit der Inther Group zusammen.
Der internationale Systemintegrator mit Sitz in Venray, Niederlande, entwickelt und implementiert für Estée Lauder zukunftsfähige Lösungen für effiziente Intralogistik-Prozesse. Vor diesem Hintergrund haben die Beauty-Experten die Inter Group mit der Implementierung der jüngsten Roboter-gestützten Kommissionierlösung „Gripp“ (Gantry Robotic Intelligent Piece Picker) beauftragt.
Kapazität und Geschwindigkeit steigern
Das von Inther entwickelte vollautomatisierte System für effiziente, zuverlässige Einzelstück-Kommissionierung wird nach einer intensiven Testphase von Frühjahr 2022 im zentralen Logistikzentrum für Europa von Estée Lauder am Standort Oevel (Belgien) zum Einsatz kommen. Dort ergänzt und optimiert der Robot Piece Picker dann die Prozesse der automatisierten Auftragsfertigung. Man freue sich sehr, „Gripp“ im EMEA-Hub in Belgien zu platzieren und die langjährige Partnerschaft zwischen Estée Lauder und der Inther Group fortzusetzen. „Der Roboter wird in unsere Kommissioniervorgänge integriert, um die Kapazität und Geschwindigkeit im E-Commerce zu erhöhen und gleichzeitig die manuellen Prozesse zu reduzieren“, sagt Luc Vermetten, Vice President, Distribution & Order to Cash EMEA – Oevel Site Campus Lead von Estée Lauder. „Dadurch können wir schneller und effizienter auf unsere Online-Bestellungen reagieren.“
Entwicklung eigener Hardware-Komponenten
Die Inther Group ist auf die Entwicklung von Gesamtlösungen für die Intralogistik spezialisiert. Für die zunehmend komplexeren Prozesse und den durch E-Commerce-Anforderungen geprägten Wandel zu Auftragsfertigungsprozessen für Losgröße 1 hat Inther sich insbesondere in der vergangenen Dekade auf die Entwicklung eigener, einzigartiger Hardwarekomponenten konzentriert.
Eine dieser hochmodernen, effizienten Komponente ist der Einzelstück-Kommissionierroboter „Gripp“. Für Inther sind Automation und Robotik eine adäquate Antwort auf den zunehmend angespannten Arbeitsmarkt und die steigenden Anforderungen in der Intralogistik. „Gripp“ sei ein vollautomatisches, kompaktes Kommissioniersystem, das bis zu 1.200 Einzelstücke pro Stunde bearbeite, heißt es. Es sei zudem in der Lage, Produkte aus einem Quellbehälter aufzunehmen und in bis zu zwölf Auftragsbehälter zu verteilen. Dabei können sowohl Quell- als auch Zielbehälter mehrfach unterteilt sein – Zugriff und Ablage erfolgen immer im richtigen Fach.
Dadurch entfallen für die Kommissionierung aufwändige Vorsortierungen. Zudem kann die Prozessplanung für Quell- und Auftragsbehälter flexibler gestaltet werden. „Für uns ist die Automatisierung und Robotisierung mit „Gripp“ ein Durchbruch auf unserer Innovationsreise“, resümiert Estée Lauder-Vice President Vermetten „Das trägt zu unserem Anspruch auf ein perfektes Liefererlebnis für unsere Kunden bei.“
Konkrete Messungen bei jedem Zugriff
Greifer und Pickprozess des Einzelstück-Kommissionierroboters fungieren auf Basis einer selbstlernenden Software, die das aufzugreifende Produkt, unabhängig von dessen Größe, zuverlässig erfasst. Mit Unterstützung einer Bildverarbeitungstechnologie auf Basis von Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) führt der Roboter darüber hinaus bei jedem Zugriff konkrete Messungen von Gewicht, Länge, Breite und Höhe der Produkte durch.
Die integrierte Höhenmessung des „Gripp“ durch Lichtsensor ist in vollautomatisierten Kommissioniersystemen bislang einzigartig. Der Sensor erfasst die Höhe eines Produkts, wenn der Greifarm es aus dem Quellbehälter hebt. Diese Information ermöglicht es dem Greifer, das Produkt kontrolliert und effizient im Auftragsbehälter abzulegen. Dadurch werden unkontrollierte Freigaben und Produktbeschädigungen vermieden.
„Mit der Einführung dieser Roboter-gestützten Kommissionierlösung zeigen wir, dass diese Technologie immer ausgereifter wird“, sagt Stefan Weisshap, Business Development Manager für automatisierte Intralogistiklösungen der Inther Group. „Nicht nur das ‚Greifen‘ der Produkte, sondern auch ihre korrekte Platzierung in den Versandkartons ist ein wichtiger Punkt, auf den man achten muss.“ Beide Aspekte seien beim „Gripp“ vollständig integriert, ohne dass die hohe Kapazität von bis zu 1.200 Einheiten pro Stunde beeinträchtigt werde. (jak)
Redaktion (allg.)

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