Greifen mithilfe von Wärme und Kälte

Neuartiges System kann Fabriken effizienter machen

Wissenschaftler der Universität Kassel haben gemeinsam mit einer Ausgründung aus der Hochschule ein Produkt entwickelt, das bestimmte Abläufe in automatisierten Fabriken effizienter machen kann.

Der sogenannte „Polygreifer“ kann auf Roboterarme montiert werden und Werkstücke verschiedener Materialien greifen und tragen. Herzstück ist eine doppelschichtige Platine, die aus einem Aluminiumblech und einem aufgetragenen Spezialpolymer besteht. Diese Material reagiert auf Wärme und Kälte: Wird die Platine erwärmt, verformt sich das Polymer und schmiegt sich in Sekundenschnelle um winzig kleine Unebenheiten, die selbst glatte Materialien wie Glas oder Metalle aufweisen. Nach der Abkühlung der Platine haftet das Werkstück und kann umgesetzt werden. Wird die Platine anschließend erneut erwärmt, wird es wieder freigegeben. Das thermoplastische Polymer ist eine Entdeckung des Fachgebiets Kunststofftechnik der Universität Kassel. Die technisch anspruchsvolle Verbindung zwischen Aluminium und Polymer entwickelte das Fachgebiet Trennende und Fügende Fertigungsverfahren (tff). Das Start-up-Unternehmen Eta Opt, das von einem Absolventen der Universität Kassel gegründet wurde, bringt das Produkt zur Marktreife. Das Land Hessen förderte die Entwicklung des „Polygreifers“ im Rahmen seiner Loewe-Initiative mit rund 327.000 Euro.

Im Gegensatz zu bisherigen industriellen Greifverfahren, wie beispielsweise mit Druckluft oder Vereisung, ist der „Polygreifer“ universell einsetzbar; das Material des Werkstücks spielt praktisch keine Rolle und selbst kleine Greifflächen genügen. Das Greifsystem eignet sich besonders für industrielle Produktionsstraßen, die unterschiedliche Produkte fertigen, da Umrüstzeiten entfallen. Gegenüber Druckluft-basierten Verfahren liege die Energieersparnis bei bis zu 70 Prozent.

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