Fahrerlose Transportsysteme (FTS) stellen Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung sicher

Die Covid-19-Krise hat die Bedeutung von Krankenhäusern und des medizinischen Fachpersonals bei der Behandlung von Infizierten in den öffentlichen Fokus gerückt. Die Arbeit unter Einhaltung strenger Abstandsregeln und mit begrenztem Personal hat die Ressourcen in einigen Bereichen, z.B. der internen Logistik, an den Rand ihrer Fähigkeiten gebracht. Aus diesem Grund profitieren weltweit immer mehr Krankenhäuser von ihren Investitionen in Fahrerlose Transportsysteme (FTS).

Beispielsweise setzt ein Krankenhaus im italienischen Garbagnate Milanese solche FTS ein, um diese Prozesse zu automatisieren. In dieser 57.000 Quadratmeter großen Einrichtung mit mehr als 500 Betten übernehmen 12 FTS die Logistik hinter den Kulissen und verteilen alles Notwendige an 147 Empfangsstationen im gesamten Haus.

Um die Unversehrtheit der beförderten Materialien sowie ein hohes Hygieneniveau und damit die Gesundheit der Patienten sicherzustellen, ist im Gesundheitswesen ein extrem zuverlässiger Transport unverzichtbar. Ein Unternehmen, das Gesundheitseinrichtungen seit 2012 bei der Automatisierung ihrer Logistik unterstützt, ist der in Italien beheimatete Hersteller Oppent, dessen „Evocart“-Produktreihe mobiler Roboter speziell für Krankenhäuser und Ärztezentren entwickelt wurde. Diese Fahrzeuge befördern Lebensmittel, Wäsche, Abfall, Sterilisationszubehör, Medikamente und allgemeines Verbrauchsmaterial – und stellen zudem sicher, dass während der aktuellen Pandemie die lebenswichtige persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Die Lösungen von Opponent sind in über 80 Gesundheitseinrichtungen im Einsatz.

Die bidirektionalen mobilen Roboter des Unternehmens verfügen über eine programmierbare Geschwindigkeit von 0,1 bis 2,0 Meter pro Sekunde und erfüllen die Sicherheitsvorschriften gemäß ISO 3691-4. Ihre Bewegungen werden durch die Autonomous Navigation Technology (ANT) von Blue Botics gesteuert. Dieses System nutzt Objekte in der Umgebung – wie Wände oder Möbel – als Bezugspunkte, damit jedes Fahrzeug „weiß“, wo genau es sich gerade befindet. Dank dieses Konzepts kann bei der FTS Installation auf kostspielige Änderungen an der Infrastruktur verzichtet werden, das heißt die Navigation erfordert keine im Boden verlegten Induktionsleitungen oder Triangulationsreflektoren an den Wänden.

Mit der „ANT Lab Tool Suite“ sind die FTS schnell installiert, während sich Änderungen an den Strecken sogar noch einfacher vornehmen lassen. Somit sind die Systeme ohne Aufwand, ergo kostengünstig einzurichten und zu warten – ganz gleich, ob es sich um ein einzelnes fahrerloses Transportfahrzeug oder eine ganze Flotte handelt. Ein speziell entwickeltes, integriertes Sicherheitssystem mit zertifizierten Laserscannern erkennt zudem alle Hindernisse entlang der Strecke und passt die Bewegung des Fahrzeugs entsprechend an. Hierbei reagieren die FTS völlig autonom auf Hindernisse, indem sie entweder ihre Geschwindigkeit drosseln, um Gefahrensituationen zu vermeiden (Streckenverfolgung), oder sie umfahren (Hindernisumgehung).

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