Die Sparte Beschneiungsanlagen ist geprägt durch das Projektgeschäft. Dabei werden komplette Anlagen konzipiert, dann aus technischen Einzelkomponenten zusammengestellt und schließlich versandt. Dieser Prozess bedingt eine entsprechende Vorlaufzeit und ist zeitintensiv. Das bedeutet für Techno Alpin, dass die für die jeweiligen Anlagen benötigten Komponenten zwischengelagert werden müssen. Auch das Ersatzteilgeschäft muss platz- und abwicklungstechnisch berücksichtigt werden. „Die bisherige Lagerlösung besteht ausschließlich aus Palettenstellplätzen“, so Andreas Löwe, Projektleiter von Pierau Planung. „Viele Teile sind jedoch so klein, dass sie sich eher für eine Behälterlagerung eignen. Dazu kommen die verhältnismäßig geringe verfügbare Hallenhöhe von etwa sechs Metern, der Ressourcenengpass Personal sowie die Abschreibungsmöglichkeit durch ‚super ammortamento‘ – Automatisierung ist hier das Stichwort.“
Automatisierung für optimierte Prozesse
Die optimale Lösung bietet sich durch die Einführung von zwei automatisierten Systemen: zum einen das Autostore-System für die behälterfähigen Komponenten und zum anderen autonome Stapler zur Bedienung der Palettenregale. Autostore bietet durch die vertikale Stapelung der Behälter eine kompakte Lagerung. „Über den Behälterstapeln ist ein Rastersystem montiert, das sogenannte Grid, über das brandneue Black Line Roboter die Behälter selbstständig aufnehmen. Die hohe Anfahrtsgeschwindigkeit ermöglicht es den leistungsstarken Robotern, die Behälter vom Autostore über eine Verbindungsbühne geradewegs zu den Ports an den Packplätzen zu fahren“, erklärt Andreas Löwe. „Im Palettenbereich übernehmen vollautonome Stapler diese Aufgabe. Dadurch, dass sie sich flexibel bewegen können, gewährleisten auch sie den direkten Transport zu den Packplätzen.“ Beide Systeme ermöglichen eine dynamische und vollautomatisierte Ware-zum-Mann-Kommissionierung, sodass auf den Einbau konventioneller Fördertechnik verzichtet werden kann.
Zuverlässige und konstante Belieferung trotz Personalmangel
Die neuen Systeme vereinfachen bei Techno Alpin aber nicht nur die Prozesse, sondern verändern auch die Anforderungen an die Mitarbeiter. Die Mitarbeiter, deren Tätigkeit von den neuen Anlagen übernommen wird, finden in den ebenfalls vom Personalmangel betroffenen anderen logistischen Arbeitsbereichen ihre neuen Aufgaben. Damit die Automatisierung nachhaltig zur Effizienz sämtlicher Prozesse beiträgt, müssen diese optimal verwaltet und gesteuert werden. Daher ist es unerlässlich, sie auch in das Lagerverwaltungssystem (LVS) einzubinden. Techno Alpin trägt dieser Notwendigkeit durch die weitgehend eigenständige Einführung eines neuen LVS Rechnung.
„Mit der Implementierung der neuen modernen Anlagen sind nicht nur unsere aktuellen Vorgaben erfüllt, sondern wir haben auch die Möglichkeit, sie bedarfsgerecht zu erweitern - durch zusätzliche Behälter, Roboter, Arbeitsplätze oder auch Stapler. Unsere Lagerkapazitäten erhöhen wir von 2.100 Palettenstellplätzen um zusätzliche 10.000 Behälterplätze im Autostore und erzielen durch die Automatisierung mehr Leistung auf ganzer Linie“, schließt Markus Mahlknecht.